„Nur Länder, die sich der Realität gegenüberstehen können, können ihre Unabhängigkeit verteidigen“, sagte Premier Viktor Orbán vor einer Gruppe von Politikern und Künstlern, die zu einer Veranstaltung zum Gedenken des Abzugs der sowjetischen Truppen im Jahre 1991.
Premierminister Viktor Orbán hat am Mittwoch einen Empfang zum 28. Jahrestag des Verlassens des letzten sowjetischen Soldaten in seinem Büro abgehalten, sagte sein Pressechef Bertalan Havasi.
Der Premier stellte die Frage in seiner Rede:
Was ist die Realität für ein Land mit 10 Millionen Einwohnern wie unseres? Sollte es die Außenwelt als Feind oder Verbündeten betrachten?
„Wenn jemand schwach ist, ist die Außenwelt ein Feind. Aber wenn sie stark ist, wird diese Welt ein Verbündeter“, schloss der Premierminister.
Am 19. Juni 1991 verließ der letzte Sowjetsoldat das Land
Seit 1945 waren sowjetische Truppen in Ungarn stationiert. 1956 hatten sie den Volksaufstand blutig niedergeschlagen. Nirgendwo in den Staaten des Warschauer Paktes war die Forderung nach einem vollständigen Abzug der sowjetischen Armee nach 40 Jahren der Besatzung so stark wie in Ungarn – berichtet der Mitteldeutscher Rundfunk. Am 7. Dezember 1988 kündigte der sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow bei einer Rede vor der UNO-Generalversammlung in New York konkrete Abrüstungsschritte an. Bis Ende 1991 wollte die Sowjetunion ihre Truppen aus Ungarn, der Tschechoslowakei und der DDR abziehen.
Es folgten lange Verhandlungen. Mehr als zwei Jahre später, am 10. März 1990, unterzeichneten der ungarische Außenminister Gyula Horn und der sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse ein bilaterales Abkommen, wonach alle sowjetischen Truppen mit ihren Waffen und technischen Geräten bis zum 30. Juni 1991 aus Ungarn abgezogen sein sollten.
(Via: mti.hu, mdr.de, Beitragsbild: galeria.hir24.hu)