Ungarn und Japan haben ein gemeinsames Interesse am Erfolg des anderen, sagte Ministerpräsident Viktor Orbán am Freitag in Tokio. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem japanischen Amtskollegen Shinzo Abe sagte Orbán, Japans Erfolg sei für Ungarn wichtig, da das Land der größte asiatische Investor sei. Auch Japan ist an Ungarns Erfolg interessiert und hat dem Land modernste Technologieinvestitionen eingebracht.
Verteidigung, Sicherheit und die wirtschaftlichen Veränderungen der Welt – die betrafen die Gespräche mit dem japanischen Premier – so Orbán.
Er betonte zugleich: ungarisch-japanische Beziehungen seien „besonders“. Während viele Länder an der Fähigkeit Ungarns zweifelten, in den Anfangsstadien seines postkommunistischen Wandels erfolgreich zu sein, habe Japan nie an seinem Glauben an das Land geschwankt. Die Ungarn hätten dies nicht vergessen und seien dankbar – sagte der Ministerpräsident.
Orbán begrüßte die Tatsache, dass 600 japanische Jugendliche an ungarischen Universitäten studieren, darunter 400 Medizinstudenten. Er stellte fest, dass der Staat 100 Stipendien zur Verfügung stellt.
Zum Thema Nordkorea sagte er, Ungarn verstehe die nukleare Bedrohung und ihre Auswirkungen auf die Sicherheit Japans. Ungarn fordert Koreas nuklearische Abrüstung und hofft dass das Land als verlässlicher Partner für Japan bei der Wahrung des Friedens in der Region fungieren wird, sagte er.
Der Premierminister fügte hinzu, es gebe einen Bereich, in dem Japan und Ungarn heftig, wenn auch friedlich, miteinander konkurrierten.
Dies ist das Rennen um olympische Goldmedaillen
sagte er und fügte hinzu, dass Ungarn Japan auch für die Olympischen Spiele in Tokio alles Gute wünsche.
In der Zwischenzeit lud Orbán Abe ein, Budapest zu besuchen. Ein japanischer Ministerpräsident habe Ungarn seit 1990 nicht mehr besucht.
Abe sagte, Japan wolle seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Ungarn weiter ausbauen und unterstütze die Bemühungen des asiatischen Landes, Industrien mit fortschrittlichen Technologien und hoher Wertschöpfung zu fördern.
Ungarn und Japan, sagte er, pflegten traditionell eine gute Freundschaft seit dem politischen Systemwechsel von 1990, vor allem durch kulturelle und wissenschaftliche Aktivitäten, und die wirtschaftlichen Beziehungen haben sich rasch entwickelt.
Er sagte:
Orbán hat eine langjährige und stabile Regierung angeführt und wir haben uns darauf geeinigt, noch enger zusammenzuarbeiten. Japan ist bestrebt, die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie zu intensivieren und die Beziehungen zur Visegrád-Gruppe zu stärken
und fügte hinzu, dass die Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur und Sport auf der Tagesordnung stehe. Er sagte, Ungarn sollte als Brücke zwischen Europa und Asien fungieren.
(Fotos: MTI – Szilárd Koszticsák)