Nachdem Juncker Marx-Statuen eingeweiht hatte, habe er kein Recht, jemanden über Fremdenfeindlichkeit zu belehren – antwortete Premier Viktor Orbán auf die Frage von atv.hu am Montag.
Der scheidende Präsident der Europäischen Kommission hat sich noch am Sonntag dem italienischen Fernsehsender RAI1 geäußert, dass er sich nicht für die jüngste Plakatkampagne der ungarischen Regierung interessiere und viel mehr über Orbáns wütende Haltung gegenüber Ausländern besorgt sei. Der Premierminister erwiderte, dass jemand, der stolz Statuen von Karl Marx enthüllt, wahrscheinlich nicht versuchen sollte, jemanden über Fremdenfeindlichkeit aufzuklären. Orbán wies darauf hin, dass Karl Marx als Meister der Fremdenfeindlichkeit bekannt sei.
Eine umstrittene Rede hatte der Präsident der Europäischen Kommission anlässlich des 200. Geburtstags von Karl Marx am vergangenen Samstag in seinem Geburtsort – Trier gehalten. Jean-Claude Juncker pries Marx als den größten Denker der Neuzeit. Er bezeichnete ihn als Mentor der Revolution des Proletariats und betonte: Marx ist nicht verantwortlich für all die Gräueltaten, die seine angeblichen Erben zu verantworten haben.
Während des Interviews am vergangenen Wochenende bestand Juncker darauf, dass er kein Problem mit der Souveränität hat: „Ich mag Nationen, Geschichte, Landschaften, Kultur und Vielfalt, aber es gibt eine kollektive europäische Identität, die berücksichtigt werden muss.“
Er fügte hinzu, dass er jegliche Form der Feindseligkeit gegenüber Ausländern ablehnt und glaubt, dass Orbáns Nationalismus irgendwann zu Krieg führen wird.
(Via: atv.hu, hungarytoday.hu, Beitragsbild MTI – Enzo Zucchi)