Die von Viktor Orbán geführte Regierung mit dem Parteibündnis Fidesz-KDNP hat bei den Wahlen am Sonntag einen sicheren und vielleicht auch selbst von ihnen unerwarteten Erdrutschsieg errungen. Obwohl alle Umfragen Orbáns Sieg vorhersagten, rechnete niemand mit einer Zweidrittelmehrheit. Nach drei Zweidrittel-Mehrheiten im Parlament kann das Parteibündnis somit seine 5. Regierungszeit beginnen. Herausforderer war das Oppositionsbündnis mit der Leitung des konservativen Politikers Péter Márki-Zay. Um Orbán zu stürzen, haben sich die linken, sozialdemokratischen, grünen, liberalen und rechts-konservativen Parteien zusammengetan und sich auf einen gemeinsamen Spitzenkandidaten geeinigt. Ohne Erfolg.
Viktor Orbán und seine Partei können ihre fünfte Regierung bilden und zum vierten Mal in Folge mit einer Zweidrittel-Mehrheit. Die Ergebnisse zeigen, dass die Regierungsparteien fast überall außerhalb Budapests gewonnen haben, das ganze Land ist jetzt orange.
Analysten zufolge könnten die Ergebnisse darauf hindeuten, dass sich die Fidesz nicht nur in den Kleinstädten und Dörfern, sondern auch in den Bezirken und Komitatshauptstädten sehr gut mobilisieren konnte. Andererseits waren sie besser in der Lage, auf die schätzungsweise 600 000 „unentschlossenen“ Wähler einzuwirken, die erst in letzter Minute entschieden haben, wen sie wählen wollen.
Sitzverteilung nach Listen:
Sitzverteilung in Wahlkreisen (Einzelkandidaten):
Zusammensetzung der neuen Nationalversammlung:
In der Nationalversammlung wird es auch einen Vertreter der deutschen Minderheit geben. Imre Ritter hat zum zweiten Mal einen Sitz im Parlament gewonnen.