Wöchentliche Newsletter

Papst Franziskus empfängt im Vatikan den Erzabt von Pannonhalma

Ungarn Heute 2025.01.28.

Papst Franziskus hat am Montag Erzabt Cirill T. Hortobágyi von Pannonhalma und seine Delegation im Vatikan empfangen. Themen des Treffens waren die historischen diplomatischen Beziehungen zwischen dem Vatikan und Pannonhalma, das ökumenische Engagement der Benediktinerabtei und der Kinderschutz.

Neben Mitgliedern des Rates der Erzabtei Pannonhalma gehörte auch Csaba Kandrács, Vizepräsident der Ungarischen Zentralbank, zur Delegation. Bei dem Treffen wurde Papst Franziskus eine von der Zentralbank herausgegebene Münze zum achthundertsten Jahrestag der Einweihung der Abtei von Pannonhalma überreicht.

Cirill T. Hortobágyi erinnerte daran, dass dieser Jahrestag mit der Einweihung der Basilika von Pannonhalma zusammenfällt, die von Abt Uros (Oros) nach einem Brand wiederaufgebaut wurde. Er wies darauf hin, dass der Abt, der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts lebte, „ernsthafte diplomatische Beziehungen“ zum Heiligen Stuhl unterhielt, die seither nicht an Stärke verloren haben. (Abt Uros leitete das Kloster Pannonhalma von 1207-1243. – Anm.d.Red.)

Fact

Die Erzabtei Pannonhalma gehört seit 1996 zum UNESCO-Welterbe. Hier ließen sich die ersten Benediktinermönche im Jahr 996 nieder. Sie bekehrten die Ungarn, gründeten die erste Schule des Landes und schrieben 1055 das erste Dokument in ungarischer Sprache. Seit ihrer Gründung hat diese Mönchsgemeinschaft die Kultur in ganz Mitteleuropa gefördert.

Das Gebäude der Erzabtei Pannonhalma. (Foto: wikipedia)

Ihre 1 000-jährige Geschichte lässt sich an der Abfolge der architektonischen Stile der Klostergebäude ablesen (das älteste stammt aus dem Jahr 1224), die noch heute ein Gymnasium und die Klostergemeinschaft beherbergen.

Papst Franziskus erhielt ein Exemplar des Liber ruber (Rotes Buch), eine Sammlung wichtiger Dokumente über das Kloster aus den Jahren 1000-1240 und Aufzeichnungen über die Beziehungen zum Heiligen Stuhl.

Erzabt Cirill wies darauf hin, dass der Erzabt von Pannonhalma dem Papst auch bei der letzten 700-Jahr-Feier eine Gedenkmedaille überreicht hatte, so dass dies nun zur Tradition geworden ist.

„Mit diesem Besuch wollten wir dem Papst für sein großes Interesse an uns danken. Bei seinen Besuchen in Ungarn, 2022 und 2023, hat er Pannonhalma beide Male erwähnt.

Papst Franziskus hat Pannonhalma eine Brücke der Brüderlichkeit, einen Ort des Gebets und eine spirituelle Bastion und ein Zentrum genannt. Alle drei sind wichtig für die Zukunft der Abtei“,

so Cirill T. Hortobágyi.

Er fügte hinzu, dass er Papst Franziskus von den ökumenischen Bemühungen und dem Engagement der Benediktinerabtei erzählt habe, einschließlich der Treffen mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomäus von Konstantinopel.

Es wurde erwähnt, dass man in der „winzigen Diözese Pannonhalma“ versuche, die pastorale Arbeit durch die von Papst Franziskus befürwortete Synodalität neu zu organisieren, im Bereich des Kinderschutzes „versuchen wir, uns zu engagieren und zu tun, was wir können“, und Pannonhalma beteilige sich auch am Dialog mit der zeitgenössischen Kultur. „Der Papst hat uns ermutigt, unsere Arbeit fortzusetzen“, so der Erzabt.

Am Samstag nahm die benediktinische Delegation an der Abschlussveranstaltung der Ökumenischen Gebetswoche in der Basilika St. Paul vor den Mauern in Rom teil.

Am Sonntag besuchten sie die Benediktinerabtei von Montecassino, die zwischen Rom und Neapel liegt. Erzabt Cirill erzählte, dass Abt Uros im Jahr 1212 mit Abt Adenulf und den Mönchen von Montecassino einen Gebetsbund schloss, wonach die Mönche von Pannonhalma am 25. Januar, dem Tag der Bekehrung des Heiligen Paulus, für ihn und sie für ihre ungarischen Brüder beten würden.

„Wir haben diese Tradition nun vor Ort wiederbelebt. Wir haben am Grab des heiligen Benedikt gebetet und das Kloster besucht, in dem er seine Ordensregeln verfasste und von dem aus sich die benediktinische Spiritualität in der ganzen Welt verbreitete“, fügte er hinzu.

Gábor Kandrács, Vizepräsident der Ungarischen Zentralbank (MNB), erklärte, dass die zum Pannonhalma-Jubiläum herausgegebene Gedenkmedaille Teil des Unterstützungsprogramms der MNB zur Förderung kultureller und historischer Ereignisse sei. „Die Gedenkmedaille ist ein gesetzliches Zahlungsmittel, aber sie ist auch ein Andenken an ein bedeutendes Ereignis“, sagte er.

Foto: Facebook/Magyar Nemzeti Bank

Die Medaille wurde von Balázs Bitó hergestellt, einem Juwelier und Medaillenkünstler, der auch Teil der Delegation war, die Papst Franziskus besuchte.

Die Unterstützung der Christen im Heiligen Land ist eine Konstante der ungarischen Geschichte
Die Unterstützung der Christen im Heiligen Land ist eine Konstante der ungarischen Geschichte

Die wohlhabenderen Länder mit christlichen Wurzeln zeigen gegenüber der Wiege des Christentums völlige Neutralität und Gleichgültigkeit.Weiterlesen

via MTI, whc.unesco.org, Beitragsbild: MTI/Bodnár Boglárka