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Papst Franziskus empfängt Viktor Orbán bei einer Audienz im Vatikan

Ungarn Heute 2024.12.04.
Papst Franziskus mit Ministerpräsident Viktor Orbán und dem stellvertretenden Ministerpräsident Zsolt Semjén (l-r.)

Papst Franziskus hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán zu einer Audienz empfangen. Bei den Gesprächen standen der Krieg in der Ukraine, Friedensbemühungen sowie die Förderung von Familienwerten im Vordergrund, wie der Vatikan mitteilte.

Bereits am Morgen informierte der Ministerpräsident, dass er sich nach der Morgenmesse im Petersdom mit dem Heiligen Vater treffen werde. „Wir müssen die Chance für den Frieden ergreifen!“, so Viktor Orbán in seinem Post.

Der ungarische Ministerpräsident wurde nach der morgendlichen Audienz beim Papst von dem vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, und Mirosław Wachowski, dem Unterstaatssekretär für Beziehungen zu den Staaten im Staatssekretariat, empfangen.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Ministerpräsident Viktor Orbán (l-r.) im Vatikan (Foto: MTI/Vatican Media)

Während eines herzlichen Treffens im Staatssekretariat lobten die Parteien die soliden und fruchtbaren bilateralen Beziehungen und drückten ihre Wertschätzung für das Engagement der katholischen Kirche zur Förderung der Entwicklung und des Wohlergehens der Gesellschaft in Ungarn aus, so der Vatikan.

Hinsichtlich des Krieges in der Ukraine waren sich der Papst Franziskus und Viktor Orbán einig darüber, dass vor allem aus humanitären Gründen Friedensbemühungen notwendig seien und gefördert werden sollten.

Ich bin zum Heiligen Vater gekommen, weil die Chance auf Frieden jetzt ergriffen werden muss!“,

so der Ministerpräsident in einem Facebook-Beitrag.

Gleichzeitig ging es während den Gesprächen über die Bedeutung der Familie als Grundstein einer Gesellschaft und den Schutz der jüngeren Generationen, heißt es in der Mitteilung.

Der Heilige Vater und der ungarische Ministerpräsident treffen sich seit 2021 traditionell einmal im Jahr, auch aufgrund des 52. internationalen Eucharistischen Kongresses im Jahre 2021, der in Budapest stattfand.

Das zweite Treffen zwischen Papst Franziskus und Viktor Orbán fand am 21. April 2022 statt, als der Ministerpräsident den Vatikan besuchte, um vom Heiligen Vater in einer Privataudienz empfangen zu werden. Der Besuch im Vatikan war die erste offizielle Auslandsreise Viktor Orbáns seit den Wahlen 2022.

Papst Franziskus besuchte Ungarn vom 28. bis 30. April 2023, wobei er am 28. April mit dem Ministerpräsidenten zusammentraf.

Dóra Erdélyi, leitende Analystin bei der Stiftung für Wirtschaftsforschung Oeconomus, erklärte gegenüber Magyar Nemzet, dass der Vatikan und Ungarn sich in einer Reihe von Fragen einig sind, die in den vergangenen Jahren Gegenstand von Audienzen zu gemeinsamen Prioritäten waren. Der Frieden, der Schutz und die Unterstützung von Familien und der Umweltschutz sind Hauptthemen der Treffen zwischen dem katholischen Oberhaupt und Viktor Orbán in den letzten Jahren.

Papst Franziskus hat Ungarn wiederholt gelobt.

So sagte er in seiner Erklärung auf dem Rückflug vom Eucharistischen Kongress 2021 in Budapest, dass die Ungarn viele Werte besitzen: einen tiefen Sinn für Ökumene (Offenheit gegenüber, Akzeptanz von und Respekt für andere Religionen), ein starkes ökologisches Bewusstsein und einen starken Fokus der Regierung auf die Unterstützung von Kindern und die Bedeutung der Familie, so die Chefanalystin.

Sie machte darauf aufmerksam, dass nur wenige Staatsoberhäupter in der Welt von sich behaupten können, regelmäßig mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche zusammenzutreffen.

Ungarischer Chor singt bei der Papstaudienz im Vatikan
Ungarischer Chor singt bei der Papstaudienz im Vatikan

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via MTI, magyarnemzet.hu, vaticannews.va, Beitragsbild: MTI/Vatican Media