Am letzten Tag des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses (NEK) ist Papst Franziskus in Budapest angekommen, um die Abschlussmesse des religiösen Ereignisses auf dem Heldenplatz zu zelebrieren. Nach der Willkommenszeremonie auf dem Flughafen traf er mit Ministerpräsident Viktor Orbán und Staatspräsident János Áder im Museum der Schönen Künste zusammen, dann ging er zum Heldenplatz, wo mehr als 100.000 Gläubige auf ihn warteten. Franziskus nahm bei seinen Überlegungen Bezug auf die Frage Jesu an seine Jünger, „Ihr aber, für wen haltet ihr mich“ (Mk 8,29). Schließlich bedankte er sich für die Organisierung und wendete sich zu allen Ungarn auf Ungarisch: „Köszönöm, Isten áldd meg a magyart!“ („Vielen Dank, Gott segne Ungarn!“)
Der Papst ist am frühen Morgen in Budapest angekommen und wurde auf dem Flughafen im Rahmen der Willkommenszeremonie militärisch geehrt und von kirchlichen und staatlichen Delegationen begrüßt. Anschließend traf er mit Ministerpräsident Viktor Orbán und Staatspräsident János Áder im Museum der Schönen Künste zusammen und sie verbrachten hier etwa 40 Minuten.
Die Abschlussmesse begann um 11.30 auf dem Heldenplatz, wo sich mehr als 100.000 Gläubige bei sonnigem Wetter auf dem Heldenplatz eingefunden hatten, um gemeinsam mit dem Papst die Messe zu feiern.
Das Auto des Papstes hielt plötzlich neben den Menschenmengen an und ein Baby wurde Franziskus gereicht, der das Kind in die Hand nahm. Der Papst küsste und segnete es.
Kardinal Péter Erdő, Erzbischof von Esztergom-Budapest, bedankte sich am Anfang der Messe bei Papst Franziskus, dass er die Einladung angenommen hat, und sagte:
Unsere Hauptstadt Budapest ist die Stadt der Brücken. Wir sehen es als unsere Berufung an, eine Brücke zwischen Ost und West, zwischen verschiedenen kulturellen und religiösen Welten, zwischen Nationen zu sein
Franziskus: „Eucharistie erinnert uns daran, wer Gott ist“
Franziskus nahm bei seinen Überlegungen Bezug auf die Frage Jesu an seine Jünger, „Ihr aber, für wen haltet ihr mich“, aus dem Markusevangelium (Mk 8,29).
Der Herr schenkt uns allen noch heute seine Aufmerksamkeit und fragt uns persönlich: „Wer bin ich wirklich für dich?“ so der Papst in seiner Predigt. Die „Erneuerung der Jüngerschaft“, die aus dieser Antwort entsteht, entwickelt sich in drei Schritten: nämlich die Verkündigung Jesu, die Unterscheidung mit Jesus und die Nachfolge Jesu.
Obwohl Petrus auf die genannte Frage korrekterweise antwortete („Du bist Christus, der Messias“), verbot Jesus den Jüngern, darüber mit anderen zu sprechen. Denn, so der Papst:
Diese Antwort ist unvollständig, da der Messias hier mit menschlichen Maßstäben gemessen wird
Franziskus fügte hinzu, dass „auch wir lieber einen mächtigen Messias haben würden als einen gekreuzigten Knecht.“
Die Eucharistie steht vor uns, um uns zu erinnern, wer Gott ist. Sie tut es nicht in Worten, sondern konkret, indem sie uns Gott als gebrochenes Brot, als gekreuzigte und dargebrachte Liebe zeigt
Der Papst nannte die Reaktion von Petrus „menschlich“, da „das Leiden niemals in Mode war“. (Denn Petrus akzeptierte nicht, was Jesus über sein Leiden vorausgesagt hatte. Er wollte ihm das ausreden.) Laut Franziskus ist es auch die „Logik der Welt, an den Ehren und Privilegien zu hängen“.
Stattdessen sollte der christliche Weg nicht eine Erfolgsjagd sein, sondern mit einem „Schritt zurück“ beginnen, mit einer befreienden „Selbstdezentrierung‘“.
Von der bloßen Bewunderung Christi zur konkreten Nachahmung Christi übergehen
Der Papst wies in seiner Predigt auf den Eucharistischen Weltkongress hin, und sagte: Zwar sei dieser ein „Zielpunkt“ eines Weges gewesen, doch vor allem sollte er ein „Ausgangspunkt“ sein.
Denn die Nachfolge Jesu lädt dazu ein, nach vorn zu schauen, den Wendepunkt der Gnade anzunehmen, in uns jeden Tag jene Fragestellung wieder aufleben zu lassen, die der Herr wie in Cäsarea Philippi an uns, seine Jünger, richtet: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
Nach der Abschlussmesse hielt Papst Franziskus das Gebet „Angelus“, in dem er seinen herzlichen Dank aussprach und um Gottes Segen für alle Ungarn bat.
Der Papst würdigte die christliche Lebenshaltung und Wurzeln der Ungarn. „Das Kreuz, zu dem Christen sich bekennen, ist aber nicht bloß rückwärtsgewandt, sondern eure Brücke zwischen der Vergangenheit und der Zukunft. Es lädt nicht nur dazu ein, uns gut zu verwurzeln, sondern es erhebt und breitet seine Arme für alle aus“.
Mein Segen von hier, von dieser großen Stadt heraus, will alle erreichen, besonders Kinder und Jugendliche, Alte und Kranke, Arme und Ausgestoßene
so Franziskus und sprach die Ungarn auf Ungarisch an
Köszönöm, Isten áldja Magyarországot!“
schloss Papst Franziskus die Heilige Messe.
(Via: MTI, Magyar Kurír, Beitragsbild: Zoltán Máthé/MTI)