Der Oppositionsführer erkannte den Sieg der Fidesz an. Weiterlesen
Hätte die gemeinsame Opposition die Wahl gewonnen, wäre Márki-Zay für das Amt des Premierministers vorgesehen gewesen, doch nun musste er sich zwischen seinem Parlamentssitz und seinem Bürgermeisteramt entscheiden. Márki-Zay hatte schon früher gesagt, dass er eher Bürgermeister bleiben werde, aber jetzt hat er seine Entscheidung offiziell auf seiner Facebook-Seite auch bekannt gegeben.
„Nach reiflicher Überlegung habe ich beschlossen, nicht für das Parlament zu kandidieren“ schrieb der Kandidat der gemeinsamen Opposition für das Amt des Ministerpräsidenten.
Márki-Zay fuhr in seinem Beitrag fort: „Viktor Orbán hat immer wieder bewiesen, dass er das, was er uns ohne jede Grundlage vorwirft, selbst tut.“ Dabei bezog er sich auf die wiederholten Behauptungen der Fidesz, die Opposition würde ungarische Soldaten in die Ukraine schicken und sich in den Krieg einmischen. „Jetzt muss ich die Kinder von Vásárhely (ostungarische Stadt, wo Márki-Zay Bürgermeister ist – Anm. der Redaktion) davor schützen, dass sie von der Fidesz in die Ukraine gebracht werden, um als Kugelfang zu dienen, darunter vier meiner Söhne, die nicht einmal Soldaten sind“ schrieb Márki-Zay. Er fügte hinzu: „Als Bürgermeister von Hódmezővásárhely ist es nun meine wichtigste Aufgabe, das Vertrauen meiner geliebten Stadt zu stärken, eine Stadtverwaltung frei von Korruption und Politik zu erhalten, eine verantwortungsvolle Verwaltung zu gewährleisten und den Rest meiner Versprechen einzuhalten.“
Heute ist die Fidesz-Propagandamaschine auch in der Lage, den Menschen weiszumachen, dass weiß schwarz ist, dass ein rechter, christlicher Bürgermeister vom Lande, Vater von sieben Kindern, der Mann von Gyurcsány ist, dass er das Land hasst und dass er seine eigenen Kinder zum Sterben in einen fremden Krieg schicken würde… In dieser Situation möchte ich nicht einmal den Schein aufrechterhalten, dass Ungarn eine parlamentarische Demokratie ist, in der die Opposition im Parlament etwas erreichen kann, deshalb werde ich nicht auf dem Sitz sitzen, den ich als Listenführer gewonnen habe.
Márki-Zay schrieb weiter: „Aber auch als Bürgermeister auf dem Lande werde ich die 106 Helden, die zur Wahl angetreten sind, nicht im Stich lassen, ebenso wenig wie die Kandidaten in den Vorwahlen, die 27.000 Stimmenauszähler, die Hunderttausende von Jugendlichen, die eine Million zählende Roma-Gemeinschaft und die zwei Millionen Oppositionsmitglieder.“
Er schloss sein Beitrag mit den Worten: „Lasst uns zusammenstehen, die Verzagten trösten, für die Verfolgten eintreten. Gott schütze Ungarn!“
Der vollständige Beitrag von Péter Márki-Zay kann hier gelesen werden.
(Via: Hungary Today, Titelbild: Facebook)