Laut dem Landwirtschaftsminister sollte das Schwarzmeer-Getreideabkommen mit Hilfe der Türkei erweitert werden.Weiterlesen
Zwischen der Europäischen Union und der Türkei ist eine engere Partnerschaft als je zuvor erforderlich, da dies auch dazu beitragen würde, die physische und energetische Sicherheit des Kontinents und seine sich verschlechternde Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, sagte Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó am Freitag in Budapest.
„Würde die Türkei den Schutz ihrer eigenen Grenzen nicht ernst nehmen und die Millionen von Migranten, die bereits in der Türkei leben, nicht zurückhalten, würde dies einen unkontrollierbaren Druck auf die Außengrenze der Europäischen Union und somit auch auf die Außengrenze Ungarns ausüben“, sagte der ungarische Außenminister auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem neu ernannten türkischen Amtskollegen Hakan Fidan, dessen erster Auslandsbesuch Ungarn galt.
Péter Szijjártó wies darauf hin, dass die Rolle der Türkei auch für die Energiesicherheit unseres Landes entscheidend sei, da das russische Erdgas heute größtenteils durch die Turkish-Stream-Pipeline fließt, ohne die eine Versorgung völlig unmöglich wäre.
Er begrüßte auch die Tatsache, dass in diesem Jahr bereits mehr als zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas über diese Transitstrecke nach Ungarn gelangt sind, was die Vorbereitung auf den Winter erheblich erleichtern wird.
Der Minister wies ebenfalls darauf hin, dass die Türkei ein wichtiger Akteur bei der Diversifizierung der Versorgung ist, da sie nicht nur an der Lieferung von Erdgas aus Aserbaidschan beteiligt ist, da auch über direkte Käufe aus der Türkei verhandelt wird.
Er fügte hinzu, dass auch im Bereich der Kernenergie eine enge Zusammenarbeit vereinbart worden sei, zumal die Türkei und Ungarn ein Kraftwerk mit der gleichen Technologie und dem gleichen Auftragnehmer bauen, so dass ein Erfahrungsaustausch wichtig sei.
Der Minister betonte, dass die Türkei in Zukunft zu den zehn größten Volkswirtschaften der Welt gehören könnte und dass die EU diese Zusammenarbeit daher dringend benötige, da die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents immer mehr abnehme und es ein „großer Luxus“ wäre, die engen Beziehungen zu einem aufstrebenden Nachbarn ungenutzt zu lassen.
Er forderte die EU dazu auf, die Zollunion zu modernisieren und so bald wie möglich die Visafreiheit zu gewähren.
Auf Fragen von Journalisten erklärte Péter Szijjártó, die ungarische und die türkische Regierung hätten sich gegenseitig über den Ratifizierungsprozess für den schwedischen NATO-Beitritt auf dem Laufenden gehalten und würden dies auch in der kommenden Zeit tun. Das Datum der Abstimmung werde von der Mehrheit des Parlaments beschlossen; die Regierung habe ihren Vorschlag bereits unterbreitet.
Via MTI Beitragsbild: Péter Szijjártó