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Es sei Ungarn gewesen, wo „der erste Stein aus der Mauer geschlagen“ wurde, rief Helmut Kohl seinen Landsleuten am 4. Oktober 1990 in Berlin in Erinnerung, am Tag nach der Wiedervereinigung. Das Paneuropäische Picknick gilt wirklich als ein wesentlicher Meilenstein der Vorgänge, die zum Ende der DDR und zur deutschen Wiedervereinigung führten. Jährlich, Mitte August finden Gedenkfeiern an der Stelle des Grenzdurchbruchs statt. Die Konrad-Adenauer-Stiftung organisiert zusammen mit der Stadt Sopron, der Stiftung Paneuropäisches Picknick ´89, der Stiftung Union für ein Bürgerliches Ungarn und dem József Antall Wissenszentrum ein internationales Symposium zum Grenzdurchbruch. An den Feierlichkeiten werden die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sowie der ungarische Premier Viktor Orbán teilnehmen.

Am 27. Juni 1989 hatten der damalige österreichische Außenminister Alois Mock und sein ungarischer Amtskollege Gyula Horn symbolisch den Zaun bei der ungarisch-österreichischen Grenze durchtrennt, um den am 2. Mai 1989 begonnenen Abbau der Überwachungsanlagen durch Ungarn zu unterstreichen. Danach kam die Idde von Otto Habsburg und der MDF-Organisation der ostungarischen Stadt Debrecen, einen improvisierten Grenzübergang zu organisieren. Das Picknick fand zwischen der österreichischen Stadt Sankt Margarethen und dem ungarischen Sopronkőhida (Steinambrückl) statt.

Die Organisatoren sahen im geplanten Picknick eine Chance, die Reaktion Gorbatschows auf eine Grenzöffnung zu testen.

Mehrere hundert DDR-Bürger, zahlreiche ostdeutsche Familien kamen nach Ungarn, um die Grenzöffnung zu einer Flucht nach der BRD auszunutzen.

Fact

Anlässlich des 30. Jahrestages des Paneuropäischen Picknicks richten die Konrad-Adenauer-Stiftung, die Stiftung für ein Bürgerliches Ungarn, die Stadt Sopron, das Deutsch-Ungarische Jugendwerk, die Stiftung Paneuropäisches Picknick´89 und das Antall József Wissenszentrum zwei Symposien in Erinnerung an das Geschehen und mit einem Blick auf die Zukunft aus. Motto der Veranstaltung ist: 30 Jahre Paneuropäisches Picknick: Jugend trifft Zeitzeugen. Es werden zwei Symposien durchgeführt. Am ersten Tag wollen die Veranstalter vor allem an die geschichtlichen Ereignisse erinnern und am zweiten die gemeinsame Entwicklung der letzten drei Jahrzehnte in Europa analysieren und neue Herausforderungen für unseren Kontinent debattieren. Die Gedenkfeiern für das Paneuropäische Picknick sind ein Symbol für die besondere europäische Verantwortung für Frieden und Freiheit. In diesem Sinne werden junge Erwachsene, wichtige Zeitzeugen, Wissenschaftler und Politiker miteinander diskutieren.

Die westungarische Stadt Sopron bereitet sich mit vielen kulturellen Programmen auf das Jubiläum vor.

Aus dem Anlass des Jubiläum-Jahrestages des Paneuropäischen Picknicks, werden der historischen Ereignisse vor dreißig Jahren durch eine Freilichtausstellung in der Innenstadt von Sopron erinnert:

„Trabis“ und Abschnitte des Eisernen Vorhangs: Ausstellung in Sopron

Abends werden die Besucher mit zahlreichen Konzerte erwartet. 

Via: facebook.com/pg/paneuropaipiknikofficial

(Fotos: mult-kor.hu)