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In Ny-Ålesund herrscht im Winter vier Monate lang Dunkelheit, erzählte Esther Horvath bei der Pressevorschau der Ausstellung im Capa-Zentrum.Weiterlesen
Die Ausstellung „Europäische Verwandtschaft – Aus osteuropäischer Sicht“ reflektiert anhand der Werke polnischer und ungarischer Fotografen über die europäische Identität aus osteuropäischer Sicht und ist ab Donnerstag im Robert Capa Zentrum für zeitgenössische Fotografie in Budapest zu sehen.
Die Ausstellung steht im Kontext der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres und der polnischen Ratspräsidentschaft in der ersten Hälfte des laufenden Jahres. An der Ausstellung im Capa Zentrum nehmen 12 Künstler teil, sechs ungarische und sechs polnische, darunter jeweils zwei Künstlergruppen, sagte István Virágvölgyi, der Fachleiter des Capa Zentrums, bei der Pressevorstellung der Ausstellung am Mittwoch.
Die Kuratoren haben sechs Sektionen geschaffen, die jeweils die Werke eines ungarischen und eines polnischen Fotografen zeigen und sich mit dem inhaltlich positiv geprägten Konzept des Osteuropäertums auseinandersetzen.
Laut István Virágvölgyi hat die gemeinsame Geschichte, die sich aus der geografischen Nähe ergibt, bei den in der Region lebenden Völkern zu Gemeinsamkeiten geführt, die nicht durch das Blutsband, sondern durch das historische Schicksal bedingt sind, und daher sind ihre Lebensweise und ihre Strategien sehr ähnlich. In den Werken zeitgenössischer Künstler gibt es viele Gemeinsamkeiten, und ähnliche Denkweisen treffen in der Ausstellung, die bis zum 30. März zu sehen ist, aufeinander.
István Virágvölgyi kündigte außerdem an, dass die nächste Ausgabe des British Journal of Photography, einer angesehenen internationalen Zeitschrift für Fotografie, einen 50-seitigen Bericht über das Projekt im Capa Zentrum und die Fotoszene in Polen und Ungarn enthalten wird. Die neue Ausgabe wird am 28. März im Capa Zentrum vorgestellt. Hier wird am 28. und 29. März auch das Budapest Portfolio Review Tag stattfinden. Darüber hinaus findet am 27. März im Polnischen Institut in Budapest eine internationale Konferenz zum Thema Europäische Verwandtschaft aus osteuropäischer Sicht statt, an der Kuratoren und Fotografieexperten teilnehmen werden, so István Virágvölgyi.
Emese Mucsi, die ungarische Kuratorin der Ausstellung, fügte hinzu, dass eine Satelliten-Ausstellung im Polnischen Institut in Budapest in Verbindung mit der Ausstellung „Europäische Verwandtschaft – Aus osteuropäischer Sicht“ stattfinden wird, wo am 27. März auch eine Einzelausstellung der in Polen lebenden ukrainischen Künstlerin Lia Dostlieva eröffnet wird.
Die polnische Kuratorin Wiktoria Michalkiewicz sagte:
Das gemeinsame ungarisch-polnische Projekt im Capa Zentrum soll die gemeinsame Sprache osteuropäischer Künstler zeigen, das Zugehörigkeitsgefühl stärken und Künstlern aus der Region zu internationaler Anerkennung verhelfen.
Die Künstler werden sich mit Themen und Fragen auseinandersetzen, die sie umgeben, einschließlich ihrer eigenen osteuropäischen Identität.
Die Sektion Transition der Ausstellung wurde durch das Gefühl des Knickpunkts in Osteuropa inspiriert. In dieser Einheit erforschen die Serie Verlorene Gebiete von Sputnik Photos bzw. Das Volk der Petőfi-Straßen von Pictorial Collective Metanarrative aus den Tiefen des kollektiven Gedächtnisses, die die Identität der Region grundlegend definieren.
In der Sektion Raum reflektiert Júlia Standovárs Arbeit Kinky Concrete mit universellen Methoden über innere emotionale und weibliche Themen. Sie verwandelt ein brutales Material wie Beton in die weichsten Formen. Katerina Kuzmichevas Serie BETONIUM erforscht die Beziehung zwischen zeitgenössischer Identität und architektonischem Erbe in Mittel- und Osteuropa.
In der Sektion Identität geht die Arbeit Du bist nicht so, der Halb-Roma-Künstlerin Anita Horváth von den persönlichen Erfahrungen der Fotografin aus und thematisiert das Im-Körper-Sein als grundlegende Erfahrung des täglichen Lebens. Die Serie Ich bin eine Frau, und ich lebe aus Erinnerungen von Ilona Szwarc befasst sich mit dem breiteren Kontext der Wiedergewinnung weiblicher Identität.
In der Sektion Spiritualität reagiert die Serie HOAX von Agnieszka Sejud bzw. Und wir leben auch so weiter von Zsuzsi Simon auf emblematische gesellschaftliche Phänomene in den Bereichen Religion und Politik.
In der Sektion Groteske nähern sich Ada Zielińska mit der Serie Handbuch des Pyromanen und Szabolcs Barakonyi mit der Serie Danke, gut! Fragen des rebellischen Widerstands und der Ideologie mit osteuropäischer Absurdität und Ironie.
In der Sektion Post-Nostalgie schaffen Karolina Wojtas‘ Serie Made in Poland und Éva Szombats Serie Echo in Delirium durch leichtes, kühnes Experimentieren mit Objekten neue Realitäten.
Via MTI Beitragsbild: Capa Központ Facebook