Seit acht Jahren hat es keinen Besuch eines US-Außenministers in Ungarn gegeben. Jetzt hat Mike Pompeo in Budapest seinen Amtskollegen und den Ministerpräsidenten Viktor Orban getroffen. Der Minister betonte bei einer Pressekonferenz: Während die Vereinigten Staaten sich von Mitteleuropa distanziert hatten, sei das Vakuum von ihren Konkurrenten gefüllt worden, und fügte hinzu, dies sei „inakzeptabel“.
Mike Pompeo begrüßte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Péter Szijjártó, die Unterzeichnung eines Abkommens über die Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich und die Übernahme von militärischer Ausrüstung durch Ungarn aus den USA.
Er kommentierte auch die Situation in der Ukraine:
„Heute habe ich mit dem Außenministger über die dringende Hilfe für die Ukraine in ihrem Kampf um Souveränität und territoriale Integrität gesprochen. Wir dürfen Putin keinen Keil zwischen die Freunde in der NATO treiben lassen. Ungarn wissen zu gut aus der Geschichte, dass Russland nie ein Freund der Freiheit und der Souveränität kleinerer Nationen sein wird.“
Pompeo kritisierte auch China:
„Die Russen und die Chinesen haben inzwischen großen Einfluss hier“, stellte er fest. Die wirtschaftliche Zusammenarbeit habe aber „oft einen Haken“. Ungarn könne dabei Gefahr laufen, „wirtschaftlich und politisch zum Schuldner zu werden“.
Was Russland betrifft, gibt es eine erstaunliche Scheinheiligkeit in Westeuropa.
reagierte der ungarische Außenminister auf die Kritik.
Péter Szijjártó erklärte: „Was Russland betrifft, gibt es eine erstaunliche Scheinheiligkeit in Westeuropa. Es wird laut kritisiert und gleichzeitig schließen westliche Unternehmen Deals in Höhe von Millionen Euro mit russischen Unternehmen ab. Die USA können auf Ungarn als einen Partner in der Verteidigungspolitik zählen.“
Pompeo kündigte ein Stipendienprogramm für ungarische Gymnasiasten an. Neben Szijjártó hatte er auch Ministerpräsident Viktor Orban sowie Vertreter von Nicht-Regierungsorganisationen getroffen.