Ein regierungsfreundliches Internetportal beklagt eine linksliberale Übernahme der Ärztekammer, während eine linksgerichtete Kolumnistin das Wahlergebnis als Sieg der Erneuerer innerhalb des nationalen Gesundheitswesens begrüßt. Presseschau von budapost.de.
Szilveszter Szarvas von Pesti Srácok analysiert die Ergebnisse der in der Ungarischen Ärztekammer abgehaltenen Wahlen und konstatiert: „Ferenc Gyurcsány hat einen Fuß in die Ärztekammer gesetzt“. (Zum ersten Mal seit 16 Jahren hat sich die Organisation, die über 40.000 Ärzte vertritt, wieder einen linksliberalen Vorsitzenden gewählt. Dabei handelt es sich um Dr. Gyula Kincses, von Oktober 2007 bis Mai 2008 Staatssekretär im linksliberalen Kabinett Gyurcsány – Anm. d. Red.) „Linke haben damit die Ärztekammer okkupiert“, moniert Szarvas.
Nach Einschätzung von Anna Danó handelt es sich bei dem Wahlergebnis um das Resultat einer generationenübergreifenden Allianz zwischen einerseits jungen Ärzten, deren „Neuausrichtung“ benannte Gruppe radikale Reformen im Gesundheitswesen forciere, sowie andererseits erfahrenen Fachleuten wie Dr. Kincses. In der linken Tageszeitung Népszava äußert Danó die Vermutung, dass der Sieg von Dr. Kincses nach dem Vorbild der im Oktober erfolgten Wahl linksliberaler Bürgermeister in mehreren Städten nunmehr ebenfalls auf mögliche Veränderungen hindeuten könnte.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Gyula Kincses – Facebook)