Kolumnisten aus beiden politischen Lagern spekulieren über die Frage, ob und wie die neue CDU-Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer die Einheit und Popularität der deutschen Christdemokraten wiederherstellen kann. Eine Presseschau von budapost.de.
Mariann Őry von Magyar Hírlap interpretiert Annegret Kramp-Karrenbauers Wahl zur CDU-Vorsitzenden als einen Erfolg für Kanzlerin Merkel. Die regierungsfreundliche Kommentatorin glaubt, dass Kramp-Karrenbauer der Kanzlerin helfen könne, bis zur Europaparlamentswahl 2019 ihre Popularität zurückzugewinnen. Jedoch werde dies keine leichte Aufgabe sein, habe die Wahl von Kramp-Karrenbauer doch gezeigt, dass sich viele CDU-Mitglieder einen noch konservativeren Vorsitzenden wünschen würden. Der Test für das Duo Merkel/Kramp-Karrenbauer bestehe darin, die von den aufstrebenden Parteien AfD und Grüne geschwächte Unterstützung für die CDU wiederherzustellen.
Vor Kramp-Karrenbauer stehe eine schwere Aufgabe, müsse sie doch die CDU durch die Versöhnung von moderatem und radikalerem Parteiflügel wieder einen, meint Tamás Rónay in einem Beitrag für Népszava. Zudem, so der linksorientierte Kolumnist weiter, müsse sie ihr eigenes politisches Image stärken und zugleich eng mit Kanzlerin Merkel zusammenarbeiten. Rónay äußert die Hoffnung, dass Kramp-Karrenbauers sozial-konservative Rhetorik nur Fassade Zwecks Stärkung der CDU und kein Hinweis auf eine neue politische Ausrichtung sei. Für Europa bleibe es äußert wichtig, dass Deutschland den Vorstellungen Angela Merkels folge, betont Rónay.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: dpa)