Ein linker Kommentator kritisiert die Nationalbank für ihre Untätigkeit angesichts der Rekordschwäche der nationalen Währung. Am Donnerstag schrammte der Wechselkurs nur knapp an der Marke von 332 Forint für einen Euro vorbei. Presseschau von budapost.de.
Das Boulevardblatt Blikk lässt Experten zu Wort kommen, denen zufolge der Forint gemeinsam mit den Währungen anderer Schwellenländer schwächeln würde. Als Grund dafür gelte die Unruhe auf den Finanzmärkten angesichts der Zollstreitigkeiten zwischen den USA und China, des Brexit sowie der ungünstigen Aussichten für die deutsche Wirtschaft. Der schwächelnde Forint, so Blikk weiter, helfe ungarischen Exporteuren und sorge damit ungeachtet widriger Entwicklungen auf den Weltmärkten für die Aufrechterhaltung der hohen ungarischen Wachstumsrate.
Miklós Bonta pflichtet dieser Bewertung bei, wonach der Forint-Wechselkurs eher von internationalen Entwicklungen als von heimischen Fundamentaldaten beeinflusst werde. Allerdings vertritt der Kommentator in Népszava die Ansicht, dass die Nationalbank die Landeswährung vor schädlichen Erschütterungen schützen sollte. Und so hält Bonta es für nicht hinnehmbar, dass die Emissionsbank ihre Arme in den Schoß lege und dem Forint beim Sinken zusehe, während die Inflation die Drei-Prozent-Marke bereits deutlich überschritten habe. Das BIP-Wachstum sollte nicht um jeden Preis stimuliert werden, notiert Bonta und mahnt: Die Wirtschaft benötige Professionalität und klare Botschaften seitens der Nationalbank.
Balázs Latyák erwartet eine weitere Schwächung des Forint. Auf dem Internetportal der Wirtschaftszeitung Világgazdaság zitiert er Experten, die davon ausgehen, dass die Nationalbank angesichts der angespannten Stimmung auf den internationalen Märkten nur recht wenig tun könne. Nervöse Reaktionen der Währungshüter könnten die Situation lediglich noch verschlimmern, befürchtet Latyák.
(Via: budapost.de)