Ein linker Analyst und das bedeutendste unabhängige Online-Wirtschaftsportal gehen davon aus, dass das ungarische BIP-Wachstum seinen Höhepunkt erreicht habe und demnächst eine deutliche Abschwächung der Wirtschaftsleistung zu erwarten sei. Presseschau von budapost.de.
Miklós Bonta von der Tageszeitung Népszava räumt ein, dass die Wachstumsrate der ungarischen Wirtschaft europaweit ihresgleichen suche (siehe BudaPost vom 16. November). Dessen ungeachtet konstatiert der linksorientierte Kommentator jedoch, dass die Leistung der ungarischen Ökonomie ihren Höhepunkt erreicht habe und demnächst schwächeln werde. Die OECD habe bereits in ihrem jüngsten Bericht die Wachstumsprognose für das ungarische Bruttoinlandsprodukt des kommenden Jahres von 3,7 auf 2,1 Prozent gesenkt. Der von Automobilwerken angekündigte Arbeitskräfteabbau ist laut Bonta ein Zeichen dafür, dass der Abschwung schon eingesetzt habe.
Auch Portfolio befürchtet – unter Berufung auf den aktuellen Bericht des Zentrums für Wirtschafts- und Regionalstudien der Ungarischen Akademie der Wissenschaften – einen massiven Rückgang des einheimischen BIP-Wachstums. Die führende unabhängige Online-Wirtschaftsmedienagentur des Landes sagt voraus, dass die Wachstumsrate Ungarns bis 2023 im Bereich zwischen null und zwei Prozent liegen werde, was wohl am zu vermutenden Rückgang der Beschäftigungsquote sowie einer stagnierenden Wettbewerbsfähigkeit liegen dürfte. Als mögliches Gegenrezept rät Portfolio, dass die Regierung die Rückkehr von ins Ausland abgewanderten ungarischen Arbeitskräften erleichtern sollte.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: Lorenzo Cafaro képe a Pixabay)