Die Ungarische Nationalbank hat einen ihrer Zinssätze geringfügig angehoben. Vor diesem Hintergrund gehen die Kommentatoren davon aus, dass die konsequente Politik der MNB zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums modifiziert, jedoch nicht komplett aufgegeben worden sei. Eine Presseschau von budapost.de.
Die MNB hat ihren Leitzins auf einem Rekordtief von 0,9 Prozent gehalten und lediglich ihren Tagesgeldsatz von -0,15 Prozent auf -0,05 Prozent erhöht.
Unter der Überschrift „Auftakt eines neuen Zeitalters“ berichtet Gergő Rácz für Magyar Nemzet über die Zinsentscheidung der Ungarischen Nationalbank. Mit ihr wolle die MNB eine Ausrufezeichen setzen: Es gehe ihr um die Verhinderung einer wirtschaftliche Überhitzung, nachdem die Inflation aufgrund kontinuierlicher Lohnerhöhungen das Drei-Prozent-Ziel erreicht habe. Zudem – so Rácz – habe die MNB ein 300-Milliarden-Forint-Anleihekaufprogramm zur Stützung des BIP-Wachstums aufgelegt.
Die führenden Analysten von Portfolio bezeichnen die Entscheidung der Nationalbank als „seltsam“. In einem gemeinsam verfassten Artikel sehen István Madár, Roland Pál und Attila Weinhardt die MNB beim Vollführen eines Drahtseilaktes, wenn sie zeitgleich versuche, die Wachstumsdynamik aufrechtzuerhalten und die Inflation in Schach zu halten. Diese Bemühungen könnten nur dann erfolgreich sein, wenn sich die Erwartung der MNB erfüllen sollte, der zufolge die Konjunkturabschwächung im Westen einen beruhigenden Einfluss auf die Inflationsentwicklung ausüben werde.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: piacesprofit.hu)