Während in der ersten Runde der von der linken Opposition abgehaltenen Vorwahlen für das Amt des Budapester Oberbürgermeister der Kandidat der Kleinpartei Párbeszéd (Dialog) seinen Konkurrenten von der MSZP besiegt hat, bezweifeln sowohl ein linker als auch ein regierungsnaher Kolumnist, dass die Linke den Fidesz in der Hauptstadt tatsächlich werde schlagen können. Eine Presseschau von budapost.de.
Wie am Sonntag mitgeteilt wurde, konnte sich Gergely Karácsony in der ersten Runde der linken Bürgermeistervorwahl mit mehr als 80 Prozent der insgesamt 34.000 abgegebenen Stimmen gegen Csaba Horváth von der sozialistischen MSZP durchsetzen. In einer zweiten Runde wird Karácsony nun gegen Kandidaten von der LMP und den Liberalen antreten.
László Haskó von der Tageszeitung Népszava hält beide Kandidaten für zu schwach, um die Budapester Linke zu einen. Der linksorientiert Kolumnist macht darauf aufmerksam, dass sich die MSZP bereits seit mehreren Jahren auf einem absteigenden Ast befinde. Ja schlimmer noch: Keiner der Kandidaten verfüge über ein klares politisches Programm. Selbst im Falle eines linken Wahlsieges in Budapest werde der Bürgermeister nur wenig für eine Stärkung der Hauptstadt tun können, solange Ungarn vom Fidesz regiert werde. Denn laut Haskó ignoriert der Fidesz die Budapester Bedürfnisse.
In Magyar Idők pflichtet Ádám Bakonyi der Bewertung seitens der Regierungspartei bei, wonach die erste Runde der linken Bürgermeistervorwahlen wenig erfolgreich ausgefallen sei. Der regierungsfreundliche Journalist weist darauf hin, dass weniger als zwei Prozent aller stimmberechtigten Budapester an der Vorwahl der Linken teilgenommen hätten. Alles deute darauf hin, dass die Linke nicht in der Lage sei, ihre Anhänger in Budapest gehörig zu mobilisieren, notiert Bakonyi.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: MTI – Noémi Bruzák)