Ein konservativer und ein liberaler Kolumnist erinnern sich an den Aufstand des ungarischen Volkes vom Herbst 1956 und interpretieren die zeitgenössische Politik im Lichte der vergangenen Ereignisse. Eine Presseschau von budapost.de.
Im Wochenjournal Figyelő vergleicht Dániel Deák das Ringen der ungarischen Regierung um einen Stopp der massenhaften Einwanderung mit der Revolution vom Oktober 1956. Ungarn, schreibt der regierungsnahe Analyst, kämpfe seit Jahrhunderten für seine eigene Unabhängigkeit und Freiheit sowie für christlich-europäische Werte. Der von westlichen Politikern unterstützte Sargentini-Bericht solle dagegen die nationale Identität Ungarns beseitigen, ist Deák überzeugt, äußert aber seine Hoffnung, dass Ungarn und Polen widerstandsfähig bleiben würden und es ihnen gelingen möge, nationale und christliche Werte zu verteidigen.
Árpád W. Tóta von Heti Világgazdaság vermutet, dass die Regierung den Jahrestag der Revolution von 1956 nutzen werde, um die EU mit der Sowjetunion zu vergleichen. Der liberale Kommentator bezeichnet die Behauptung, die Ungarn hätten sich 1956 zur Verteidigung rechter Werte erhoben, als absurd und vergleicht den gegenwärtigen Zustand Ungarns mit der Zeit des kommunistischen Regimes nach 1956: Genau wie im Gefolge der antisowjetischen Revolution würden die Ungarn auch heutzutage die Freiheit für Stabilität und einige Sozialleistungen eintauschen.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: erdmost.hu)