Ein linksorientierter Beobachter vertritt die Auffassung, dass die designierte Präsidentin der Europäischen Kommission versucht habe, bei der Zuweisung der Portfolios auf die 27 künftigen Kommissare alle Seiten zufrieden zu stellen. Presseschau von budapost.de.
Das von der zukünftigen EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erstellte Ressort- und Personaltableau lasse kein Land unzufrieden zurück, ist Tamás Rónay überzeugt. Ungarn sei da keine Ausnahme, betont Rónay in der linken Tageszeitung Népszava. (Für eine regierungsnahe Bewertung desselben Themas siehe BudaPost vom 12. September.) Im Folgenden verweist der Kommentator auf eine Reihe von internationalen Presseberichten. Sie würden bestätigen, dass die Mitgliedsländer eher von einer Erfüllung ihrer Wünsche ausgingen. So solle beispielsweise der italienische Kommissar für das Ressort Wirtschaft zuständig sein, während sein spanischer Kollege als Hoher Repräsentant der EU für Außen- und Sicherheitspolitik nominiert worden sei. Den Visegrád-Ländern seien zwei Vizepräsidentenposten avisiert und der Ungar László Trócsányi solle auf Vorschlag der ungarischen Regierung für die Überwachung künftiger EU-Erweiterungen zuständig sein. Nach Einschätzung Rónays handelt es sich um eine Win-Win-Kommission. Ursula von der Leyen habe wohl das Risiko politischer Attacken auf ihre Kommission seitens der Mitgliedsländer minimieren wollen, analysiert der Kommentator.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: MTI)