Insgeheim wurde die Universität für Medizin, Pharmazie, Wissenschaft und Technologie in dem siebenbürgischen Marosvásárhely nach einem rumänischen Wissenschaftler benannt. Trotz dessen, dass die ungarischen Professoren einen „doppelten“, rumänisch-ungarischen Namen für die Uni wählen wollten, unter Berücksichtigung des multikulturellen Charakters der Institution. Die ungarische Partei in Rumänien, die RMDSZ sammelt jetzt Unterschriften, um den Namenswechsel zu verhindern.
George Emil Palade, ein in Rumänien geborener, mit dem Nobelpreis ausgezeichneter Medizinwissenschaftler – nach ihm wurde kürzlich die medizinische Universität in Marosvásárhely (Târgu Mureş) heimlich benannt. Der Namenswechsel wurde auf einer Rektorenkonferenz der Universität, durch Professor Leonard Azamfirei, bekannt gegeben. Die ungarischen Professoren wollten hingegen einen „doppelten Namen“ für die Uni, ähnlich der Babeș-Bolyai-Universität von Kolozsvár (Cluj-Napoca). Die rumänische Seite hat jedoch die legitimen Argumente der Ungarn hinweggefegt. RMDSZ, die ungarische Partei Rumäniens kündigte daraufhin an, mit dem Sammeln von Unterschriften gegen die Umbenennung der Medizinischen Universität aufzutreten.
Konflikt seit 2011
Vor acht Jahren kam es zu heftigen Konflikten zwischen den rumänischen Leitern der staatlichen Universität und der ungarischen Abteilung, als die Universitätsleitung einige Bestimmungen des neuen Bildungsgesetzes nicht in Kraft setzte – was für die ungarische Führung wichtig gewesen wäre – unter Bezugnahme auf seine institutionelle Autonomie.
Die Medizinische Universität von Marosvásárhely wurde 1945 durch ein königliches Dekret als Institution gegründet, in der der Unterricht ausschließlich in ungarischer Sprache abgehalten wurde. Der rumänischsprachige Unterricht wurde siebzehn Jahre später auf verbale Anweisung der Führung der Kommunistischen Partei im Jahr 1962 eingeführt und seitdem wurde die ungarische medizinische Ausbildung nach und nach verunmöglicht. In den letzten Jahren hat die Universitätsleitung versucht, die ungarische Abteilung zu verkümmern.
Im September letzten Jahres beschloss das Ungarische Seminar, dass seine Leiter die Arbeit boykottieren, bis eine geeignete Entscheidung über die Bedingungen des ungarischen Sprachunterrichts an der Universität getroffen wird
Dies schien der letzte Ausweg der ungarischen Professoren gegen eine Universitätsleitung geblieben zu haben, die ihre Position ständig ignoriert.
Die Universität hat fast 11.000 Studenten, 35 Studien, 33 Master- und 7 Doktorandenprogramme und 1.233 Angestellte. Seit Jahren versucht man, die Gründung einer eigenen ungarischen Fakultät zu verhindern.
Der MOGYE-Senat hat Ende letzten Jahres zwei Wochen vor dem Prüfungszeitraum entschieden, dass alle Sektionen, einschließlich Ungarisch und Englisch, auf der Grundlage des rumänischen Prüfungssystems durchgeführt werden sollen.
Marosvásárhely hat die größte ungarische Gemeinde in Siebenbürgen: 57 000 Ungarn leben hier, was 43% der Bevölkerung der Stadt entspricht.
(Via: transylvanianow.com, itthon.transindex.ro, Beitragsbild: MTI/BODA L. )