Proteste nach Abschalten eines beliebten ungarischen Nachrichtensenders durch Google

Das beliebte ungarische Nachrichtenportal Pesti Srácok ruft seine Leser zur Teilnahme an einer für Freitag geplanten Demonstration auf, nachdem der US-Technologieriese Google seinen neuen Youtube-Kanal zum zweiten Mal abgeschaltet hat. Google, dem die Videostreaming-Plattform Youtube gehört, gab mehrere widersprüchliche Erklärungen für seine Entscheidung ab, obwohl es keinen Hinweis darauf gibt, dass PsTV gegen die Regeln des Kanals oder gegen Gesetze verstoßen hat.

„Wir hätten nie gedacht, dass wir diesen Tag noch einmal erleben würden. Wir hätten nicht gedacht, dass wir die Schilder, die jetzt nur noch eine schlechte Erinnerung sind, jemals wiederverwenden müssen. Die Schilder, mit denen wir vor dem Google-Hauptquartier aufmarschiert sind und gefordert haben, was uns zusteht: Meinungsfreiheit. Jetzt sind wir wieder da“, schrieb der neue Kanal auf seiner Facebook-Seite.

Weiter heißt es dort: „YouTube hat unseren Kanal PsTV, der nach dem Ende von PestiTV in PsTV umbenannt wurde, ohne Angabe von Gründen gelöscht. Seit der Löschung ohne Vorwarnung haben wir drei verschiedene Begründungen erhalten, die sich alle gegenseitig widersprechen.

Wir sind uns sehr wohl bewusst, was auf dem Spiel steht. Wir kennen den Grund für die Löschung sehr genau. Wir sagen das, was die Globalisten am meisten fürchten: die Wahrheit.

Die Journalisten haben ihre Zuschauer und Leser dazu aufgerufen, „auf die Straße zu gehen! Wir müssen zeigen, dass wir viele sind, und für unsere Rechte eintreten, die in der ungarischen Verfassung garantiert sind. Wir müssen zeigen, dass ein überdimensioniertes Technologieunternehmen sich nicht über die Gesetze unseres Landes hinwegsetzen kann.

Abgesehen davon, dass man uns die Stimme genommen hat, hat man Ihnen auch das Recht auf Information genommen. Heute werden wir ausradiert, weil wir die Wahrheit sagen, aber morgen werden Sie es sein,

heißt es in der Erklärung weiter. Die Redakteure des Nachrichtenportals Pesti Srácok haben daraufhin angekündigt, dass sie am Freitag, den 31. März um 17.00 Uhr eine Demonstration vor dem Come Google’s Dara veranstalten werden.

Das 2013 gegründete Nachrichtenportal Pesti Srácok gilt in der ungarischen Medienlandschaft als eine Art rechter, konservativer Provokateur. Sie scheuen sich nicht, ihre regierungsfreundlichen Sympathien auf oft unorthodoxe Weise zum Ausdruck zu bringen, tun dies aber auf unterhaltsame, humorvolle Weise. Dies ist bereits das zweite Mal, dass Youtube ihren Kanal, der ursprünglich PestiTV hieß und nach dem Relaunch in PsTV umbenannt wurde, abschaltet. Dies reiht sich ein in zahlreiche andere Beschwerden gegen den amerikanischen Medienriesen, in denen eine konzertierte und systematische Zensur rechter, konservativer Meinungen behauptet wird.

Via: Hungary Today ; Titelbild: Pixabay