Am Freitagnachmittag beginnt das György-Martin-Volkstanzfestival in Szeged mit einer musikalischen Parade der teilnehmenden Ensembles.Weiterlesen
Das 75-jährige Bestehen des Béla Kövér Puppentheaters in Szeged wird Ende August mit einem Festival und einer Buchvorstellung gefeiert.
Béla Kövér, war ein Schüler des Piaristengymnasiums, der sich auf sein Abitur vorbereitete, als er mit seinen Pfadfinderkollegen das Kammerpuppentheater gründete. Lehrer und Eltern leisteten dabei Hilfe. Die Eröffnungsfeier des Puppentheaters fand an Weihnachten 1946 mit der Premiere des klassischen Stücks „Der Held Johann“ (János vitéz) von Petőfi statt. Vier weitere Premieren wurden während der Spielzeit aufgeführt, darunter Molières „Der Arzt wider Willen“, János Aranys „Der Schnurrbart“ bzw. „Der Teufel von Jóka“ und Mihály Fazekas‘ „Matti, der Gänsejunge“. Gleich nach dem Krieg dürften diese Aufführungen ein Lichtblick für die traumatisierten Kinder und ihre Eltern gewesen sein.
In dem Buch, das am 25. August anlässlich des Jubiläums des ältesten ungarischen Puppentheaters erscheint, wird die Geschichte der Institution in einem unterhaltsamen Drechbuch verpackt.
Im Anschluss daran findet zur Feier des Geburtstags die Zubereitung einer „gesamtungarischen“ Fischsuppe mit allen 12 Puppentheatern des Landes statt.
Am nächsten Tag wird das Festival mit einer riesigen Puppenparade des Szegediner Ensembles eingeläutet.
Am letzten Augustwochenende findet im Stadtwäldchen des Stadtteils Újszeged das traditionelle Eröffnungsfest des Szegediner Puppentheaters mit interaktiven Spielen, Aufführungen und Konzerten statt. Zu sehen sind u.a. Auftritte von Vilmos Gryllus und einem Märchenorchester, sowie vom Helden Ladislaus und seinem italienischen Cousin Pulcinella. Die Organisatoren bereiten eine „Wolkenjagd“ vor, und als ob das alles noch nicht genug wäre, verwandeln die Gastgeber Szeged in einen besonderen Handelshafen, Port Ciggedin, in dem die Teilnehmer in verschiedenen Teilen der Stadt spannende Aufgaben lösen müssen.
Für unsere Leser sei an dieser Stelle eine der beliebtesten volkstümlichen Figuren des ungarischen Puppenspiels vorgestellt. In seinem Aussehen und seinem derben Humor ähnelt der Held Ladislaus der älteren Puppenfigur Paprika-Hänsel. Seine Kleidung ist rot, seine Mütze spitz und seine Füße bestiefelt. Wie sein „Amtskollege“ trägt er oft ein Kampfwerkzeug in der Hand: Ein großer Stock, eine Palatschinkenpfanne oder eine riesige Keule. Wie sein deutschsprachiger Vetter Kasperle haut er damit den Teufel. Verwandt dürfte der sympathische Recke mit den wesentlich älteren Hanswurst und Pulcinella sein. Von der Bühne aus begrüßt er seine kleinen Fans stets mit den Worten: „Servus, Kumpel!“.
Via MTI, Beitragsbild: Vitéz László (Der Held Ladislaus) in einer Aufführung des Béla Kövér Puppentheaters (Facebook)