Ungarn lehnt Sanktionen gegen religiöse Führer ab, sagte der für die Hilfe von verfolgten Christen zuständige Staatssekretär im staatlichen Fernsehen am Sonntag, als er den Plan der Europäischen Union kommentierte, Patriarch Kyrill, den Leiter der Russisch-Orthodoxen Kirche, zu sanktionieren.
Tristan Azbej, der auch das Hungary Helps Hilfsprogramm leitet, sagte, dass während Ungarn Russlands Angriff auf die Ukraine verurteile und verschiedene Sanktionen unterstütze, Ungarn die Friedensvermittlung fördere und „kontraproduktive, unsinnige Sanktionen für schädlich“ halte.
Die Russisch-Orthodoxe Kirche hat etwa 160 Millionen Mitglieder und 40.000 Priester weltweit, merkte Azbej an und fügte hinzu, dass der „verrückte“ Vorschlag der EU, der dem Patriarchen die Einreise in die EU verbieten würde, religiöse Menschen von ihrem geistlichen Anführer isolieren würde.
Der syrisch-orthodoxe Patriarch, die armenisch-apostolische Kirche und die ungarische Eparchie der russisch-orthodoxen Kirche haben sich unter anderem an Ministerpräsident Viktor Orbán, „die letzte Stimme des Christentums und des gesunden Menschenverstandes in der EU“, gewandt. Dies taten sie aufgrund des Vorschlags der Europäischen Kommission, welcher laut ihm einen gefährlichen Präzedenzfall schaffe, um „andere Kirchen in Schach zu halten und sie politisch motivierten Sanktionen zu unterwerfen“.
Für Ungarn ist die Religionsfreiheit „heilig und unantastbar“ und es wird keine Sanktionen gegen religiöse Führer unterstützen“, sagte er.
In der Zwischenzeit hat Ungarn der Ukraine Hilfe im Wert von 2 Mrd. Forint (5,2 Mio. EUR) zur Verfügung gestellt, fügte er hinzu.
Via: MTI ; Titelbild: Lajos Soós/MTI)