„Es scheint klare Hinweise auf eine Diskriminierung von Bürgern aus unterschiedlichen EU-Ländern zu geben“ sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag in Bezug auf die neuesten Reisebschränkungen Ungarns. Polen, Tschechen und Slowaken können ins Land einreisen, wenn sie einen negativen Corona-Test vorlegen, der nicht älter als fünf Tage ist. Das will die EU-Kommission so nicht akzeptieren.
Die ungarische Regierung hatte am Freitag ohne vorherige Abstimmung mit der EU beschlossen, ab dem 1. September die Grenzen wieder vollständig für Ausländer zu schließen.
Doch einigte sich später am Montag Premier Orbán mit den Staatschefs der Visegrád-Staaten darauf, die Befreiung von den strengen Einreiseregeln für die Bürger der V4-Gruppierung zu gewährleisten. Die Entscheidung wurde später auch vom Außenminister Péter Szijjártó auf Facebook bestätigt.
Die V4-Staaten haben in enger Zusammenarbeit erfolgreich die erste Corona-Welle abgewehrt
schrieb Szijjártó.
Die zuständigen EU-Kommissare Didier Reynders und Ylva Johansson wandten sich in einem Brief an die ungarische Regierung, in dem sie die „sofortige Rücknahme aller gegen die Grundprinzipien des EU-Rechts verstoßenden Maßnahmen fordern.“
Am Mittwoch verzeichnete Ungarn die größte Zahl der Neunifektionen, die Anzahl der Corona-Fälle erhöhte um 365 auf 6.622 Personen.
(Beitragsbild: MTI – György Varga)