Das Regeirungsbüro („Kormányhivatal“) des Komitats Pest verhängte noch im Sommer ein Bußgeld in Höhe von 250.000 Forint, weil man darauf hätte hinweisen müssen, dass in einem Buch „von der Norm abweichende“ Familien abgebildet sind. Der Verleger „Líra Kiskereskedelmi Kft.“ zog vor Gericht, welches die Strafe jetzt für unrechtmäßig erklärte. Die Stiftung für Regenbogenfamilien begrüßte die Entscheidung und schrieb in einem Facebook-Post: Regenbogenfamilien sind ganz normale, gewöhnliche Familien.
Im Juli letzten Jahres verhängte das Komitatsamt Pest eine Geldstrafe in Höhe von 250 000 Forint (etwa 670 Euro) gegen den Verleger des Märchenbuchs „Was für eine Familie!“ („Micsoda család!“) des Verlegers „Lira“. Das Unternehmen legte Berufung ein, und das Bezirksgericht Budapest entschied, dass die Geldbuße rechtswidrig war. Die Behörde war jedoch mit dem Urteil nicht zufrieden und legte Einspruch gegen die Entscheidung ein.
Die Stiftung für Regenbogenfamilien begrüßte die Entscheidung und schrieb in einem Facebook-Post:
„Regenbogenfamilien sind ganz normale, gewöhnliche Familien. Wir lieben unsere Kinder auf dieselbe Art und Weise, wir müssen ihnen morgens auf dieselbe Art und Weise Kakao machen, wir umarmen sie auf dieselbe Art und Weise, wenn sie krank sind, und wir haben das gleiche Kloß-Gefühl im Hals, wenn sie bei der Schulfeier zum ersten Mal ein Gedicht vortragen. Wir freuen uns, dass zwei Gerichte entschieden haben: In Ungarn gibt es keinen Platz für die Bestrafung von einem Buch, das über solche Familien mit kleinen Kindern geht, von denen es in unserem Land Tausende gibt“.
Genau vor einem Jahr ist ein anderes Regieriungsbüro gegen das Buch „Märchenland für alle“ aufgetreten. Das umstrittene Buch enthält bekannte Geschichten, die so umformuliert wurden, dass die Helden die Benachteiligten der Welt sind. Darunter Behinderte, Alte, Missbrauchsopfer, Zigeuner, Adoptierte, Lesben und Schwule, sowie Transgender.