Die ersten Anlagen für die Produktion der MEBeco-Elektroantriebe sind in Győr eingetroffen.Weiterlesen
Der Schienengüterverkehr in Ungarn hat bereits mit Infrastrukturengpässen zu kämpfen, und es besteht kein Zweifel, dass dringend Verbesserungen im Schienenverkehr erforderlich sind, um die neuen Auto- und Batteriefabriken zu bedienen, berichtet Világgazdaság.
Das Volumen der Autoproduktion wird sich in den nächsten Jahren verdoppeln, betonten führende Logistikexperten auf einer Transportlogistikkonferenz in Herceghalom, wo es hieß, dass
die derzeitige Schieneninfrastruktur nicht ausreicht, um die im Bau befindlichen Komplexe zu bedienen.
Derzeit werden in Ungarn jedes Jahr rund 400.000 Autos, Audis und Mercedes, produziert; BMW in Debrecen und BYD in Szeged werden voraussichtlich weitere 200-200 Tausend Pkw pro Jahr produzieren. In der Zwischenzeit werden die Kapazitäten der bestehenden Werke aufgestockt.
Es gibt bereits begrenzte Bahnkapazitäten, so dass die Bemühungen vergeblich sind, mehr Verkehr auf die Schiene bei Audi Győr umzuleiten. Darüber sprach Gábor Medgyasszay, Leiter der Inbound-Logistik bei Audi Hungária Zrt. und wies darauf hin, dass
es nicht nur in Ungarn, sondern auch in Österreich und Deutschland Probleme mit der Bahn und den Transportplänen gibt.
Die Hersteller sind an ihre Grenzen gestoßen, ein Vorankommen ist ohne den Ausbau der Infrastruktur unmöglich, daher wird nun versucht, auf alternative Kraftstoffe für den Straßentransport umzusteigen. Doch auch dafür gibt es keine ausreichende Infrastruktur, wie etwa ein LNG-Tankstellennetz für Lkw.
Auch das im Bau befindliche BMW-Werk in Debrecen bevorzugt den Schienentransport, doch
das Verkehrsaufkommen der im Bau befindlichen Automobil- und Batteriefabriken stellt eine unüberwindbare Herausforderung für die ungarische Logistikinfrastruktur dar,
so Bence Gyűrűs, Geschäftsführer von DP World Hungary Logistics Kft, dem Logistikpartner von BMW in Debrecen. Nach Ansicht des Experten wäre die einzige Lösung des Problems der Bau der V0-Eisenbahnlinie.
Batteriefabriken in Ungarn werden in den kommenden Jahren zwei Drittel des europäischen Batteriebedarfs decken. Die Investoren im Fernen Osten haben jedoch bisher wenig Informationen über den künftigen Transportkapazitätsbedarf der Fabriken geliefert, wurde laut Világgazdaság auf der Konferenz hervorgehoben.
Sicher ist nur, dass auch BMW und die Batteriefabrik CATL in Debrecen die Bahn sowohl für den Personal- als auch für den Gütertransport nutzen wollen, aber die große Frage ist, in welchem Umfang sie dies tun können, so István Homoki, Leiter der Ingenieurgruppe der Debreziner Infrastrukturentwicklung Zrt.
Das Hauptaugenmerk der Entwicklung sollte auf dem sofortigen Ausbau und der Modernisierung des Eisenbahnnetzes liegen.
Der sofortige Baubeginn der V0-Eisenbahnlinie, die Budapest umgeht, und die Beseitigung von Langsamfahrstellen seien besonders wichtig, damit der umweltfreundliche intermodale Verkehr immer mehr Raum gewinne und der Güterverkehr auf unseren ohnehin schon überlasteten Straßen nicht noch weiter zunehme, betonte Koppány Ajtony Bíró, Generalsekretär des Verbandes der ungarischen Logistikdienstleistungszentren, so das Portal.
via vg.hu, Beitragsbild: Pixabay