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Schriftsteller und Oppositionsaktivist Gergely Homonnay in Rom tot aufgefunden

Ungarn Heute 2022.01.03.

Der ungarische Schriftsteller und Aktivist Gergely Homonnay wurde am Samstag, dem ersten Tag des neuen Jahres, tot in einem Club in Italien aufgefunden. Die Todesursache wird derzeit untersucht.

Versuche, ihn wiederzubeleben, waren erfolglos. Zunächst hieß es, sein Tod sei durch Herz- und Kreislaufversagen verursacht worden. Ersten Berichten zufolge fand die Polizei an der Leiche keine Anzeichen von Gewaltanwendung, es wird jedoch der Verdacht auf Drogen, ein Beutel mit weißem Pulver und einige am Tatort gefundene Fläschchen, untersucht.

Der Corriere della Sera berichtet, dass der Staub und die Flüssigkeiten in der Umkleidekabine des Privatclubs gefunden wurden, als man die persönlichen Gegenstände des Verstorbenen durchsuchte. Die Polizei untersucht auch die Nachrichten und Kontakte auf Homonnays Handy. Homonnay, der seit einiger Zeit in Rom lebte, wurde im türkischen Badehaus des Privatclubs Bananon von dessen Besitzern gefunden. Er war noch am Leben, hatte aber Atemprobleme, und konnte im Krankenwagen nicht wiederbelebt werden. Laut Zeugenaussagen erkrankte der Besitzer des Clubs am Samstagmorgen ebenfalls in dem Badehaus und klagte über Atemnot.

Fact

Gergely Homonnay schloss sein Studium an der Philosophischen Fakultät der Universität Szeged mit einem Diplom in Englisch und Deutsch ab und studierte anschließend Rechtswissenschaften an der Universität Pécs und der Eötvös Loránd Universität. Er arbeitete als Übersetzer, in einer Fotoagentur, unterrichtete an einer Sekundarschule und wurde Journalist. In den 2000er Jahren wurde er als Blogger und später als Autor der Facebook-Seite „Erzsi for President“ bekannt, auf der er politische Ereignisse aus der Sicht seiner Katze reflektierte. Er war auch ein LGBTQI-Aktivist. Homonnay trat nach den Wahlen im April 2018 als Aktivist der linksliberalen Demokratischen Koalition in die Politik ein und war einer der Hauptorganisatoren der Proteste im April. Er war ein scharfer Kritiker der Orbán-Regierung und schrieb oft über das angebliche Doppelleben einiger Regierungsmitglieder.
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Der ehemalige ungarische Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány schrieb in einem Facebook-Post: „Finde deinen Weg auf dem ewigen, unendlichen Pfad der Liebe, des Verständnisses und der Akzeptanz! In Wirklichkeit wollte er nur frei lieben. Er glaubte, dass dies ein unanfechtbares Recht sei. Das tue ich auch. Er war leidenschaftlich. Weil er fühlte. Deshalb hat er auch viel gekratzt. Wie Erzsi. Sein anderes Ich. Was für ein Wahnsinn, so zu gehen und jetzt?! Umarmungen.“

Via: Hungary Today, Titelbild: Facebook-Seite von Gergely Homonnay