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Ein neues Projekt, finanziert durch das Schweizerisch-Ungarische Kooperationsprogramm, soll die Erste-Hilfe-Kenntnisse der ungarischen Bevölkerung deutlich verbessern. Der Nationale Rettungsdienst (OMSZ) startet eine Initiative, die nicht nur auf die Vermittlung von Wissen abzielt, sondern auch ein landesweites Netzwerk von Ausbildern schafft und moderne Lehrmaterialien entwickelt.
Gábor Csató, Generaldirektor des ungarischen Rettungsdienstes, betonte bei der Eröffnung einer Fachkonferenz, dass die Verbesserung der Erste-Hilfe-Fähigkeiten der Bevölkerung von entscheidender Bedeutung ist. „In Notfallsituationen, wie bei einem plötzlichen Herzstillstand, zählen die ersten Minuten. Es geht buchstäblich um Leben und Tod“, so Gábor Csató. Daher sei es unerlässlich, dass Erste Hilfe nicht nur einigen Wenigen vorbehalten ist, sondern für jeden zugänglich wird. Der Rettungsdienst, der sich seit jeher der schnellen und effektiven Lebensrettung verschrieben hat, will mit diesem Projekt die gesamte Gesellschaft einbeziehen.
Mit der Unterstützung des Schweizerisch-Ungarischen Kooperationsprogramms soll ein landesweites Netzwerk aufgebaut werden, das sicherstellt, dass jeder Bürger weiß, wie er in einer Notsituation reagieren muss.
Das Projekt umfasst den Ausbau des Ausbildungsnetzwerks auf nationaler Ebene, den Einsatz moderner, interaktiver Lernmethoden und die Bereitstellung lebensrettender Ausrüstung. Langfristig soll Erste-Hilfe-Wissen in die Bildung und in die betriebliche Ausbildung integriert werden, um sicherzustellen, dass Hilfeleistung nicht nur eine Option, sondern eine Selbstverständlichkeit ist.
Im Rahmen des Programms werden 3.280 Personen geschult, darunter Lehrer, Postboten, Gesundheitsberater und Ordnungshüter, die ihr Wissen wiederum weitergeben sollen. Neben der Wissensvermittlung zielt das Projekt auch darauf ab, die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung zu erhöhen.
Ein wichtiger Bestandteil ist die Installation von über 500 Defibrillatoren an verschiedenen Standorten im Land sowie eine begleitende Sensibilisierungskampagne.
Jean-Francois Paroz, der Schweizer Botschafter in Ungarn, hob hervor, dass das Programm darauf abzielt, die Fähigkeiten der Laien in der Lebensrettung zu stärken, um Leben zu retten und dauerhafte Gesundheitsschäden zu minimieren. Er verwies auf eine Schweizer Studie, die zeigte, dass viele Menschen sich unsicher fühlen, in Notfallsituationen zu helfen, was oft auf mangelnde Kenntnisse zurückzuführen ist. Die Stärkung lebensrettender Fähigkeiten ist besonders wichtig in Regionen mit eingeschränktem Zugang zur Notfallversorgung, so der Botschafter.
Szabolcs Ágostházy, Staatssekretär im Ministerium für öffentliche Verwaltung und regionale Entwicklung, betonte die Bedeutung der Schweizer Unterstützung. Die Schweizerische Eidgenossenschaft stellt 87,5 Millionen Schweizer Franken zur Verfügung, was zusammen mit dem Beitrag des ungarischen Staates Mittel in Höhe von rund 42 Milliarden Forint (105 Mio. Euro) für die Umsetzung von Programmen bedeutet.
Im Rahmen der zweiten Schweizerisch-Ungarischen Kooperationsvereinbarung werden 3,4 Milliarden Forint (8,5 Mio. Euro) für das Projekt zur Entwicklung von Erste-Hilfe-Fähigkeiten bereitgestellt.
Dieses Projekt verspricht, die Sicherheit und das Wohlergehen der ungarischen Bevölkerung nachhaltig zu verbessern, hob der Staatssekretär hervor.
via mti.hu, Beitragsbild: Zoltán Kocsis/MTI