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Schweizer Werk in Debrecen setzt fast komplett auf erneuerbare Energien

Ungarn Heute 2025.04.11.

Ein zukunftsweisendes Produktionswerk des Schweizer Technologieunternehmens Sensirion Holding AG wurde in Debrecen feierlich eröffnet. Die hochmoderne Fertigungsstätte und das Logistikzentrum mit einer Fläche von 7.000 Quadratmetern wurde mit einer Investition von 4,5 Milliarden Forint (11 Mio. Euro) realisiert. Bemerkenswert ist der nahezu vollständige Verzicht auf fossile Energieträger im Betrieb des Werks. Ungarische Unternehmen wie Szinorg Universal Zrt. und die Xanga-Gruppe waren maßgeblich an der Entwicklung beteiligt, wie der Bürgermeister der Stadt, László Papp, mitteilte.

Das Werk, das Sensoren für die Bereiche Medizin, Automobilindustrie, Kühltechnik und den amerikanischen Markt produziert, deckt seinen Energiebedarf fast ausschließlich durch erneuerbare und innovative Technologien, berichtet haon.hu.

Geothermische Energie, Wärmerückgewinnungssysteme, Energiespeicher und eine Solaranlage bilden das Herzstück der nachhaltigen Energieversorgung.

Konkret kommen 80 Erdsonden und eine Wärmepumpe mit einer Heiz- und Kühlleistung von fast einem Megawatt zum Einsatz. Zudem werden 25 Prozent des jährlichen Strombedarfs durch eine eigene Photovoltaikanlage mit einer Spitzenleistung von 200 Kilowatt direkt vor Ort erzeugt.

Die Sensirion AG pflegt im Rahmen ihrer Investition eine enge Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Debrecen und der Technischen Fakultät der Universität Debrecen.

Der Schweizer Botschafter in Ungarn, Jean-Francois Paroz, hob hervor, dass Debrecen möglicherweise an einem vielversprechenden Projekt teilnehmen wird, das die Nutzung bereits existierender Thermalwasserbrunnen zur Modernisierung der städtischen Fernwärme vorsieht. Durch die Umstellung auf geothermische Energie könnte die Wärmeversorgung der Stadt langfristig von Erdgas unabhängig gemacht werden.

Franziska Brem, die operative Vizepräsidentin der Sensirion AG, bezeichnete das Werk in Debrecen als ein strategisch wichtiges Zentrum für das Unternehmen. Neben den Investitionen in moderne Gebäude und Technologie lege Sensirion großen Wert auf die Förderung der Mitarbeiter.

István Herdon, der Geschäftsführer der Xanga Investment & Development Unternehmensgruppe, erläuterte die Rolle seines Unternehmens in dem Projekt. Die Xanga-Gruppe vermietet schlüsselfertige Produktions-, Logistik-, Fertigungs- und Dienstleistungshallen, die von den ansässigen Unternehmen mit lokalen Fachkräften genutzt werden können, sobald diese ihre eigenen Technologien und Anlagen installiert haben.

Imre Török, der Wartungs- und Infrastrukturleiter der Sensirion Hungary Kft., gab detaillierte Einblicke in die umweltfreundliche Gestaltung des Werks.

Neben der innovativen Energieversorgung wurde auch der Wasserverbrauch auf ein Minimum reduziert.

Das anfallende Abwasser wird in einem separaten, geschlossenen System überwacht und erst nach strengen Kontrollen in das städtische Netz zurückgeleitet.

Das neue Werk von Sensirion in Debrecen demonstriert eindrücklich, wie moderne Industrieproduktion mit einem hohen Anspruch an Nachhaltigkeit und Umweltschutz vereint werden kann. Die Investition stärkt nicht nur den Wirtschaftsstandort Debrecen, sondern setzt auch ein wichtiges Zeichen für die Zukunft der energieeffizienten Produktion.

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va haon.hu, Beitragsbild: Facebook/László Papp