Der politische Direktor des Ministerpräsidenten, Balázs Orbán, unterbreitete fünf Vorschläge zur Wiederbelebung Europas.Weiterlesen
Der ehemalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz hat am Wochenende Radio Kossuth ein Interview gegeben, nachdem er an einer Podiumsdiskussion beim MCC Fest in Esztergom teilgenommen hatte. Er arbeitet derzeit als Stratege für Peter Thiel, einen amerikanischen Investor, der Donald Trump nahe steht, und sprach über die US-Politik, die Zukunft Europas und seine Vergangenheit als Bundeskanzler, berichtet Hirado.hu.
Der ehemalige Bundeskanzler sagte, dass wir heute in einer Welt leben, deren Teile sich immer weiter voneinander wegbewegen – die sich vertiefende Kluft zwischen China und den Vereinigten Staaten und der Krieg in der Ukraine spalten die Welt. In dieser Situation, so betonte er, müsse Europa seinen eigenen Weg finden, um mit der Situation klug umzugehen.
Sebastian Kurz betonte, dass
es das Wichtigste sei, wirtschaftlich stark zu sein und wettbewerbsfähig zu bleiben, denn dies sei die Grundlage für Wohlstand und Stärke in Europa.
Er wies darauf hin, dass die USA eine Strategie des Rückzugs verfolge und dass sich Demokraten und Republikaner darin einig seien, d.h. die Trennung von den USA und China. Er hofft jedoch, dass Europa eine kluge, unabhängige Position finden wird, denn China ist einer unserer wichtigsten Wirtschaftspartner. Wenn die Wirtschaftsbeziehungen stärker eingeschränkt werden, wird der Handel zurückgehen, und das führt automatisch zu einem Rückgang des Wohlstands.
Zum Thema Migration sagte er, die Zeit habe denen Recht gegeben, die von Anfang an gesagt hätten, dass die unbegrenzte Aufnahme von Flüchtlingen nicht funktionieren könne. Er erinnerte daran, dass er und der ungarische Außenminister Péter Szijjártó heftig kritisiert worden waren, weil sie für ihre Ansichten eintraten und als rassistisch und rechtsextrem bezeichnet wurden.
Sebastian Kurz zufolge verstehen jedoch immer mehr europäische Politiker, dass unbegrenzte Migration nicht funktioniert und dass es den Staaten selbst obliegt, zu entscheiden, wen sie aufnehmen wollen, und nicht den Menschenschmugglern.
Es bleibe aber noch viel zu tun, denn die Außengrenzen seien vielerorts noch nicht ausreichend geschützt, es gebe noch zu viel illegale Migration und es gebe noch kein wirklich gut funktionierendes Gesamtsystem in Europa.
Mit Blick auf die Wahlen zum Europäischen Parlament im nächsten Jahr sagte der ehemalige Bundeskanzler, es sei sehr wichtig, dass die zivile Seite gegen eine gewisse linke Tendenz gestärkt werde, die der Entwicklung Europas sicher nicht gut getan habe.
In Bezug auf die Beziehungen zwischen Ungarn und Österreich erinnerte Sebastian Kurz daran, dass es eine gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern gebe, gute Grundlagen, viele wirtschaftliche Kontakte, und dies seien ermutigende Zeichen für die Zukunft.
Via Hungary Today ; Titelbild: Facebook/Mathias Corvinus Collegium – MCC