Siebenbürgen: Mit dem Mut der Reformatoren die Kirche wiederaufgebaut

Zu den Wurzeln zu stehen, die christliche Identität zu bewahren, bedeutet auch, die ungarische Identität zu bewahren, nicht nur in Siebenbürgen, sondern auch in Ungarn, sagte Staatssekretär János Nagy am Sonntag bei der Einweihung der reformierten Kirche im siebenbürgischen Csekelaka (Cecălaca, Rumänien), die mit Unterstützung des ungarischen Staates vollständig wieder aufgebaut wurde.

Nach Ansicht des Staatssekretärs sind Regierungen, die Kirchen bauen und renovieren, wie die ungarische Regierung, im heutigen Europa „verdächtig“, vor allem, wenn diese Tätigkeit über ihre eigenen Grenzen hinausgeht.

„Unsere Freunde im Westen wissen wahrscheinlich nicht oder wollen nicht wissen, dass Grenzen nur für das Land, nicht für die Nation gelten.

Unsere historische Erfahrung zeigt, dass sich die Unterstützung der Kirchen um ein Vielfaches auszahlt

und dass ihre segensreiche Tätigkeit nicht nur positive Auswirkungen auf eine Gemeinschaft, sondern auf die ganze Nation hat“, erklärte der Staatssekretär.

Er verglich den Mut der Einwohner von Csekelaka, die ihre Kirche von Grund auf neu aufgebaut haben, mit dem der Reformatoren – Luther, Calvin, Zwingli -, die nicht versuchten, das zu reparieren, was von der Kirche übrig geblieben war, sondern zu ihren Grundprinzipien zurückkehrten.

Das Gebot der ständigen Erneuerung der Kirche bedeute nicht, sich zweifelhaften Moden zu beugen, sondern an den Grundlagen festzuhalten, mahnte er. Wie in Csekelaka wurden das Gebäude und der Turm nach den ursprünglichen Plänen umgebaut und den Bedürfnissen der heutigen Zeit angepasst, aber die Glocke und die Orgel, die Kanzel und der Abendmahlstisch blieben erhalten.

In seiner Predigt gab der siebenbürgische reformierte Bischof Béla Kató seiner Überzeugung Ausdruck, dass nicht nur die Gemeinde von Csekelaka, sondern alle reformierten Gemeinden in Siebenbürgen dadurch gestärkt werden, dass es einer so kleinen Gemeinde gelungen ist, eine neue Kirche zu bauen.

Pfarrer András Ambrus sagte, dass der Turm der 1821 eingeweihten reformierten Kirche um die Jahrtausendwende so stark abgesackt war, dass er sogar das Kirchenschiff bedrohte. 2015 wurde ein separater Glockenturm für die mehr als 500 Jahre alten Glocken gebaut.

Neben öffentlichen Spenden von Einwohnern unterstützte die gesamte Diözese den Bau der Kirche in Csekelak, aber der Großteil der Kosten für den Abriss der alten Kirche und den Bau des neuen Gebäudes wurde durch Zuschüsse der ungarischen Regierung in Höhe von über 100 Mio. HUF (261.371 EUR) gedeckt.

Via MTI Beitragsbild: Kiss Gábor/Erdélyi Református Egyházkerület Facebook