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Siebenbürgische Veranstaltungsreihe erinnert an den Wegbereiter der nichteuklidischen Geometrie

MTI - Ungarn Heute 2025.02.11.

Am Montag wurde in der nach dem Mathematiker benannten Schule in Neumarkt am Mieresch (Marosvásárhely, Târgu Mureș) eine Gedenktafel zum Andenken an Farkas (Wolfgang) Bolyai enthüllt. Dies geschah im Rahmen einer dreitägigen Feier anlässlich des 250-jährigen Jubiläums seiner Geburt.

Zoltán Hajdu, Direktor des Farkas Bolyai Gymnasiums, sagte in seiner Ansprache, dass das bedeutsame Ereignis Vergangenheit und Gegenwart verbinde und gleichzeitig einen Ausblick auf die Zukunft gebe. Ab Montag werden gleich zwei Gedenktafeln daran erinnern, dass das Werk von Farkas Bolyai und die nach ihm benannte Schule Teil des Erbes nicht nur von Neumarkt, sondern auch der siebenbürgischen und ungarischen Kultur sind, erklärte er. Der Schulleiter wies darauf hin, dass der Mathematiker neben der Wissenschaft auch ein engagierter Diener der reformierten Kirche war.

Er hat nicht nur Entdeckungen auf dem Gebiet der Wissenschaft gemacht, sondern auch das gesellschaftliche und religiöse Leben in vorbildlicher Weise geprägt“,

unterstrich der Direktor. Er führte aus, dass der ältere Bolyai nicht nur ein Wissenschaftler, sondern auch ein spiritueller Führer war, da er wusste, dass die Verflechtung von Wissen und Religion für die Entwicklung künftiger Generationen unerlässlich ist. Das Jubiläum wird auch an die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte des Bolyai-Gymnasiums und des Reformierten Kollegs erinnern, sagte Zoltán Hajdu und betonte die Verantwortung der beiden Schulen für die Bewahrung und Weitergabe des Erbes von Farkas Bolyai.

Vilmos Kolumbán, Bischof des Siebenbürgischen Reformierten Kirchendistrikts, erinnerte daran, dass dieses Jahr zum Jahr der Jugend erklärt wurde und dass an der Eröffnungsveranstaltung rund 900 junge Menschen teilnahmen, was beweise, dass „es Sinn macht, zu arbeiten, weil es hier eine Zukunft gibt“. Der Kirchendistrikt konzentriere sich auf Jugendfragen und wolle eine Zukunft bieten, „die lebenswert, schön und dem Erbe Siebenbürgens würdig ist“. Die reformierte Kirche sei eine „Schulkirche“ und blicke stets „in die Zukunft“, müsse aber auch auf die Vergangenheit zurückblicken, so der Bischof.

Zoltán Soós, Bürgermeister von Neumarkt, würdigte das Leben und die Arbeit von Farkas Bolyai und wies darauf hin, dass er nicht nur für die Stadt, sondern auch für die universelle Wissenschaft ein wichtiges Vermächtnis hinterlassen hat. Er betonte, dass die Gemeinschaft der Stadt sich mit Stolz an ihn erinnert, da er nicht nur hier lebte und arbeitete, sondern auch seinen berühmten Sohn János Bolyai in demselben Geist erzog. „Sein ganzes Lebenswerk war das Lehren“, sagte er über den älteren Bolyai.

In Neumarkt findet anlässlich des Jahrestages der Geburt von Farkas Bolyai eine dreitägige Gedenkveranstaltung statt. Am Sonntag, dem Tag seiner Geburt, wurde eine Exkursion zu den wichtigsten Orten seines Lebens auf der Strecke Neumarkt-Maldorf (Domáld, Viişoara)-Bell (Bólya, Buia)-Straßburg am Mieresch (Nagyenyed, Aiud) organisiert.

Am Montag gab es eine Kranzniederlegung bei der Ruhestätte des Wissenschaftlers auf dem reformierten Friedhof von Neumarkt, während Klára Lázok, Leiterin der Teleki-Bolyai Bibliothek, die im Museum aufbewahrten Bolyai-Artefakte vorgestellt hat. Am Nachmittag wurde der Film Farkas Bolyai von Gyula Miholcsa gezeigt.

Am Dienstag findet eine Gedenkkonferenz zum Leben und Werk von Farkas Bolyai statt, die gemeinsam von der Schule und der Sapientia-Universität ausgetragen wird.

Die Teilnehmer werden auch das Bolyai-Museum besichtigen, wo der Mathematiker Sándor Horváth ihnen das von ihm entworfene, 2002 aufgestellte Pseudosphäre-Denkmal vorstellen wird.

Foto: Wikipedia

Die Schule beherbergt auch eine Bolyai-Fotoausstellung von Zoltán Kása und bietet Interessenten die Möglichkeit Einblick in die Tätigkeit der Bolyai-Werkstatt zu gewinnen. Diese zeigt die Vielseitigkeit der beiden Bolyais, die sich u.a. auch in der Musik, Literatur, Theologie und im Fechten gezeigt hat.

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Via MTI Beitragsbild: MTI/Kiss Gábor