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Slowenische Minderheit erlebt Aufschwung im ungarischen Raabgebiet

MTI - Ungarn Heute 2023.02.20.

Es sei wichtig, dass die ethnischen Minderheiten in Ungarn ihre Identität bewahren, sagte der Staatssekretär des Ministerpräsidiums für Kirchen- und Nationalitätenbeziehungen am Samstag in Stefansdorf (Apátistvánfalva), einem Dorf im Komitat Eisenburg (Vas), das hauptsächlich von Slowenen bewohnt wird.

Miklós Soltész, der an dem für das Raabgebiet typischen Volksbrauch des Baumstammziehens zur Verabschiedung des Winters und zur Begrüßung des Frühlings teilnahm, gab der MTI vor der Feier ein Interview. Er betonte, dass in den vergangenen zehn Jahren, als mit staatlicher Unterstützung Schulen erweitert und modernisiert, Kirchen renoviert und neue Gemeinschaftsräume in der Region geschaffen wurden, das Gefühl der Zugehörigkeit zur Heimat ebenso gestärkt wurde wie die Bewahrung und Weitergabe von Volkstraditionen.

Er fügte hinzu, dass die in Ungarn lebenden Volksgruppen in diesem Jahr die Unterstützung und die Möglichkeiten erhalten werden, die sie brauchen, ganz gleich, wie schwierig die Kriegszeit und  die Lage der ungarischen Wirtschaft aufgrund der in Brüssel getroffenen Entscheidungen ist.

Er betonte, dass in den Ortschaften des Raabgebiets die Projekte zur Renovierung von Schulen, Gemeindezentren und Kirchen fortgesetzt und die kulturellen Veranstaltungen der lokalen slowenischen Gemeinschaft unterstützt werden.

Károly Holecz, Vorsitzender der Slowenischen Landesselbstverwaltung, erklärte, dass die Tradition des Baumstammziehens im Raabgebiet im Jahr 2015 in das Nationale Register des geistigen Kulturerbes aufgenommen wurde.

Der Tradition nach wurde das Baumstammziehen abgehalten, wenn in einem Dorf während des Faschings keine Hochzeit stattfand. Bei diesem Anlass machte man sich mit komischen Gedichten, Kostümen und närrischen Hochzeiten lustig über die jungen Leute, die noch keinen Ehepartner gefunden hatten.

Im Raabgebiet unterscheidet sich das Baumstammziehen heute ein wenig von den alten Zeiten und ist Anlass für das nationale slowenische Treffen, für die Begrüßung von Gästen aus dem Mutterland und in diesem Jahr auch für die Feier des Tages der slowenischen Kultur.

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Via MTI Beitragsbild: kultura.hu Facebook