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So verbrachte Sisi ihre Tage in Ungarn

Ungarn Heute 2020.06.23.

Wie verbrachte Königin Elisabeth ihren Alltag auf der Budaer Burg und in Gödöllő? Zeitgenössische Zeitungen zeichneten Sisis Agenda detailliert auf, die nicht nur während ihres Aufenthalts am Wiener Hof gültig war, sondern auch, als sie sich in Gödöllő oder auf der Budaer Burg ausruhte. Die Königin verbrachte insgesamt 2663 Tage (7,3 Jahre) in Ungarn – davon etwa 2000 Tage in Buda und Gödöllő. Ein spannender Artikel erschien auf der Facebook-Seite des „Nationalen Hauszmann-Programms“ über „Sisis Alltag in Ungarn“. (Das Programm ist für die Renovierung des Budaer Burgviertels zuständig.)

Sisi wachte sowohl in Gödöllő als auch auf der Budaer Burg jeden Tag um 7 Uhr auf  und trank in ihrem Schlafzimmer eine Tasse Kaffee. Danach nahm sie ein Bad, ließ sich die Haare bürsten und ging spazieren. Sie aß jeden Tag um 10 Uhr ihr Frühstück, das normalerweise eine kleine Tasse Fleischsuppe war. Dieses Gericht wurde mit hohem Fachwissen von ungarischen Köchen zubereitet, die auf jedes Detail des Rezepts achteten, um den Appetit der Königin zu stillen. Es kam aber auch vor, dass Sisi selbst zum Stall ging, um ein frisches Glas Milch zu holen. Man brachte sogar vier Kühe vom Lande auf die Budaer Burg, um Sisi jeden Tag mit frischer Milch zu versorgen. Und wenn sie nicht in den Budaer Bergen wanderte, spielte sie ihr Lieblingsinstrument, die Zither.

Die Königin stand normalerweise später als Franz Joseph auf, ging in den Gärten herum und bewunderte die Aussicht mit einem Fernglas und ritt jeden Nachmittag in die schönen Berge von Buda. Sisi liebte Reiten, sie konnte fünf oder sogar sechs Stunden auf dem Rücken eines Pferdes verbringen.

https://www.facebook.com/nemzetihauszmannprogram/posts/280161720007067

 

Alte Zeitungen enthüllten auch, dass die Mahlzeiten auf der Budaer Burg nicht lange dauerten, da Franz Joseph lange Veranstaltungen nicht mochte und sich die ganze Zeit langweilte.

Sisi trank immer um 21 Uhr eine Tasse Tee und ging gleich danach ins Bett.

Es war oft unbekannt, wann die Königin im Schloss ankam, da sie es liebte, Zeit in Ungarns legendären und beliebten Thermalbädern zu verbringen. Sie liebte es auch, Zeit unter Menschen zu verbringen und ging oft „inkognito“ durch die Stadt.

Wie „Pesti Napló“ berichtete:

„Während ihrer Spaziergänge trifft sie oft Bauern, die keine Ahnung haben, dass die schlanke Dame, die ihre Grüße so sanft erwidert, die Königin von Ungarn ist.“

Auch Gödöllő wurde für Elisabeth rasch zu einem ihrer Lieblingsaufenthaltsorte, wohin sie sich vor den Pflichten, die in Wien auf sie warteten, flüchten konnte.

Hier hat man seine Ruhe, keine Verwandten, niemand sekkiert dich, im Gegensatz zu Wien, wo die ganze kaiserliche Bagage ist! Hier bedrückt mich gar nichts, ich lebe hier wie im Dorf, ich kann allein spazieren gehen oder Kutschfahrten machen!

schrieb Elisabeth aus Gödöllő an ihre Mutter.

Und wirklich war das Schloss ein Ort, der wunderbar geeignet für alle ihre Hobbys war. Wenn sie allein sein wollte, störte sie niemand: sie las, lernte Sprachen, schrieb und ging spazieren. 

Sisi verbrachte viel Zeit in der Matthias-Kirche in Buda, wo sie oft allein, in der letzten Bank der Kirche saß und betete.

(Via: facebook.com/nemzetihauszmannprogram, kiralyikastely.hu, dailynewshungary.com, Beitragsbild: Wachsstatue von Sisi in Gödöllő, Via: MTI – Zoltán Máthé)