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Das Hochwasser kommt langsam in der Kleinen Schüttinsel (Szigetköz) an, während sich die Nationale Wasserwirtschaftsdirektion (OVF) weiterhin auf die Überschwemmungen in den anderen Donauabschnitten vorbereitet, erklärte die Sprecherin der Organisation am Dienstagmorgen in der Sendung „Guten Morgen, Ungarn“ von Radio Kossuth.

Gabriella Siklós betonte, dass die Mitarbeiter der Wasserbehörde die Dämme, wo nötig, verstärkt und erhöht hätten. Sie fügte hinzu, dass die Schutzmaßnahmen gut vorankommen und die Arbeit auch durch die Verbesserungen der letzten Jahre unterstützt wird. Es wurden auch Wasserexperten aus anderen Teilen des Landes mobilisiert, mehr als 500 am Samstag und weitere 300 am Montag.

Außerdem ist eine große Zahl von technischen Kontrolleuren und „Notfallwächtern“ anwesend, mehr als 200 Personen leiten und koordinieren die Arbeiten, so dass jetzt mehr als tausend Wasserarbeiter rund um die Uhr im Einsatz sind, um zu schützen und die Arbeiten zu koordinieren, so die Sprecherin.

Gabriella Siklós wies darauf hin, dass

im Falle der Leitha (Lajta) bei Mosonmagyaróvár möglicherweise das Notreservoir geöffnet werden muss.

Man beobachte die Vorhersagen, die Modelle, „aber im Moment ändert sich die Situation von Stunde zu Stunde“, fügte sie hinzu. Es kann sein, dass das Notreservoir geöffnet werden muss, doch der Hochwasserscheitelpunkt muss „zur richtigen Zeit, im richtigen Moment (…) skaliert werden, sonst helfen die Maßnahmen nicht“, erklärte sie.

Die Sprecherin hob hervor, dass

die Raab (Rába) bei Győr und die March (Morva) einen höheren Pegel als vorhergesagt erreichen werden während die Waag (Vág) einen etwas niedrigeren Wasserstand erreichen wird.

Jeden Tag helfen mehr und mehr Soldaten beim Schutz gegen die Flut, 1.400 Soldaten sind bereits an den Dämmen, erklärte der ungarische Verteidigungsminister am Dienstag. Er fügte hinzu, dass in den kommenden Stunden und Tagen so viele Soldaten wie nötig zu den Dämmen gehen werden.

Die ungarischen Streitkräfte leisten die von den Komitaten angeforderte Hilfe bei der Flutkatastrophe, und man kann auf die ungarischen Soldaten zählen,

sagte Kristóf Szalay-Bobrovniczky. Für den Hochwasserschutz an der Donau stünden auch amphibische Kettenfahrzeuge PTSZ-M und Hubschrauber H145M zur Verfügung, betonte er. Ab Mittwoch werden neben Berufs- und Vertragspersonal auch Soldaten der Schutzregimenter für Heimatschutz eingesetzt, so der Minister.

Aufgrund der außergewöhnlichen Wetterlage und der Überschwemmungen in Ungarn verschiebt der ungarische Premierminister alle seine internationalen Verpflichtungen. Viktor Orbán hat seine Entscheidung am Montag auf der Social-Media-Seite X veröffentlicht.

Am selben Tag führte der Premierminister im Sándor-Palast Gespräche mit Staatspräsident Tamás Sulyok. Bei dem Treffen informierte der Regierungschef das Staatsoberhaupt über den aktuellen Stand der Hochwasserschutzarbeiten, gab Bertalan Havasi, Pressechef des Ministerpräsidenten bekannt.

Viktor Orbán und Tamás Sulyok vereinbarten, während der kritischsten Tage des Hochwasserschutzes in Kontakt zu bleiben. Der Ministerpräsident wird den Staatspräsidenten regelmäßig über die Arbeit der staatlichen Stellen und die notwendigen Notfallmaßnahmen informieren, heißt es in der Erklärung.

Ungarn hat heute (Dienstag – Anm. d. Red.) in seiner Eigenschaft als amtierender EU-Ratspräsident den integrierten Krisenreaktionsmechanismus der EU zur Bewältigung der Hochwassersituation in Mitteleuropa aktiviert,

teilte der Minister für EU-Angelegenheiten János Bóka mit.

Dies wird es den von der aktuellen Wetter- und Hochwassersituation in Mitteleuropa besonders betroffenen Mitgliedstaaten ermöglichen, ihre Reaktion zu koordinieren und zu bestimmen, wie die EU sie dabei unterstützen kann. Mehrere Länder in Europa sind derzeit mit Hochwasserproblemen konfrontiert, wie sie seit vielen Jahren nicht mehr aufgetreten sind, darunter Österreich, Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn und Rumänien, von denen viele bereits den Notstand ausgerufen haben. Falls erforderlich, wird der zivile Krisenmechanismus der EU aktiviert, gab der Minister bekannt.

Der grenzüberschreitende Bahnverkehr ist stark beeinträchtigt, Züge in Österreich westlich von Wien und nach Hegyeshalom sind wegen des Hochwassers außer Betrieb.

Die Fahrgäste werden an den Bahnhöfen und über das Internet über die aktuelle Situation informiert, erklärte der Vorstandsvorsitzende der MÁV, Zsolt Hegyi, am Montag.

Nach Angaben der Österreichischen Bundesbahn könnte der Bahnverkehr in Österreich am Mittwochmorgen wieder aufgenommen werden, sagte Zsolt Hegyi, der seine Solidarität mit den österreichischen und tschechischen Bahnmitarbeitern und allen von den Überschwemmungen Betroffenen ausdrückte.

Der Hochwasserschutz an der Donau läuft auf Hochtouren
Der Hochwasserschutz an der Donau läuft auf Hochtouren

Die aus wasserwirtschaftlicher Sicht ernsteste Situation wird in der Kleinen Schüttinsel und entlang der Leitha erwartet.Weiterlesen

via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/Kristóf Szalay-Bobrovniczky