Seit 2014 gehören Flugzeugwracks zum kulturellen Erbe, und die Fundstücke sollten entsprechend behandelt werden.Weiterlesen
Ungarische Armee-Sprengstoffexperten haben in der Nähe von Balkány im Komitat Szabolcs-Szatmár-Bereg (Nordostungarn) eine außergewöhnliche Propagandagranate sowjetischer Bauart aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt, berichtet honvedelem.hu.
Die Granate wurde vom Fundort abtransportiert und in dem dafür vorgesehenen Explosionsgebiet unter sicheren Bedingungen entschärft. Die Soldaten des 1. Bombenentschärfungs- und Flusspatrouillenregiments der Ungarischen Streitkräfte entfernten die Bodenplatte der Granate und
fanden im Inneren drei Rollen Papier mit deutschsprachigem Druck.
Die vergilbten Papiere hatten fast 80 Jahre in einer sowjetischen Propagandagranate vom Typ A-462 verbracht. Vermutlich war die 122-Millimeter-Propagandagranate eine von Tausenden von Artilleriegeschossen, die die Artilleristen der 198. Garde der Sowjetarmee, die die Gemeinde im Oktober 1944 besetzten, im Bakony-Gebirge zurückließen.
Das Propagandageschoss war speziell für die Verbreitung von Agitationsflugblättern konzipiert.
Sie war ein Mittel, mit dem die sowjetischen Streitkräfte – in heutiger Terminologie – psychologische Kriegsführung betreiben konnten, um die Kampfmoral der deutschen Soldaten zu schwächen.
Die in der Granate gefundenen Papierrollen enthielten 500 bis 600 Flugblätter, die von einem dünnen zweiteiligen Metallzylinder zusammengehalten wurden. Ein solches Geschoss konnte mit maximal drei Rollen gefüllt werden.
Über die genaue Funktionsweise der Granate und den Inhalt der Flugblätter wird in der Dezemberausgabe des Magazins Magyar Honvéd berichtet.
via honvedelem.hu, Beitragsbild: honvedelem.hu