Nach Ansicht des Ministers kann die Rolle internationaler Organisationen, insbesondere des Internationalen Roten Kreuzes, in dieser Situation eine große Hilfe sein.Weiterlesen
Der ungarische Ökumenische Hilfsdienst hat eine Solidaritätsspendenaktion gestartet, um über 100.000 Menschen zu helfen, die aus Arzach (Bergkarabach) geflohen sind.
Mehr als 100.000 Armenier sind aufgrund der schweren humanitären Krise, die in den letzten Wochen wieder aufgetreten ist und stark eskalierte, aus Arzach nach Armenien geflohen. Zusammenstöße, bei denen auch Zivilisten ums Leben kamen, und die Befürchtung, dass der Fluchtweg geschlossen werden könnte, haben dazu geführt, dass die Flüchtenden fast alles zurückgelassen haben.
Der Ökumenische Hilfsdienst bemüht sich in Zusammenarbeit mit seiner armenischen Partnerorganisation mit kirchlichem Hintergrund um Soforthilfe für Familien, die in den Regionen Gegharkunik, Ararat und Kotajk ankommen.
Neben der Lieferung von Paketen mit Lebensmitteln, medizinischen Mitteln und anderen Gütern des täglichen Bedarfs ist eine Bargeldhilfe geplant, die rund 1.000 Flüchtlingen in einer prekären Situation die größtmögliche Flexibilität bieten soll.
Der Hilfsdienst fügte hinzu, dass „angesichts der Tatsache, dass die meisten der betroffenen Gemeinschaften christlich sind, die Evangelische Kirche Ungarns sich der Solidaritätsaktion des Hilfsdienstes angeschlossen hat, um gemeinsam mit uns das Leid unserer armenischen Brüder und Schwestern wahrzunehmen, unser Mitgefühl auszudrücken und zu versuchen, ihr Leid zu lindern“.
Es wurde daran erinnert, dass der ungarische Ökumenische Hilfsdienst auch während der Krise von 2020 ein humanitäres Hilfsprogramm für armenische Flüchtlinge durchgeführt hat. Damals wurden 330 Flüchtlingsfamilien mit einer Spende von 10 Mio. HUF (25.700 EUR) unterstützt, die von der Hungary Helps Agentur zur Verfügung gestellt wurde, um sie mit dem Nötigsten zu versorgen.
Spender, die sich an dieser Aktion beteiligen möchten, finden alle technischen Einzelheiten auf der Website der Hilfsorganisation.
Auch die ungarische Stiftung für armenische Kultur startete unter Beteiligung des armenischen Sprechers des ungarischen Parlaments, der armenischen Landesselbstverwaltung in Ungarn, des armenischen Kulturzentrums und des armenischen Theaters Urartu eine Spendenaktion, um den 120 000 Armeniern von Arzach, also fast der gesamten armenischen Bevölkerung, die vor der drohenden ethnischen Säuberung in Aserbaidschan aus dem Land geflohen sind, bei der Unterbringung in Armenien zu helfen.
Ungarn unterstützt die humanitäre Arbeit des Armenischen Roten Kreuzes mit 40 Mio. HUF (102.700 EUR) im Rahmen des Programms Hungary Helps,
teilte der Staatssekretär für die Unterstützung verfolgter Christen auf seiner Social Media-Seite mit. In seinem Posting schrieb Azbej Tristan, dass er in den letzten Tagen in ständiger Konsultation mit Vertretern der armenisch-apostolischen Kirche über die Situation in der Region gestanden habe.
Er erinnerte daran, dass die bewaffnete Eskalation der letzten Wochen, gefolgt von einer tödlichen Industriekatastrophe in Stepanakert, bisher Zehntausende ethnischer Armenier nach Armenien vertrieben hat, wo ihre Versorgung vor ernsten Herausforderungen steht. Die ungarische Hilfe zielt darauf ab, zur regionalen Stabilität beizutragen, indem den zivilen Opfern des Konflikts und der Explosion des Treibstofflagers geholfen wird.
Das Programm Hungary Helps hat in den letzten Jahren mehrere armenische Gemeinschaften unterstützt. In Armenien wurden kirchliche humanitäre Programme unterstützt, und im Nahen Osten wurde armenischen christlichen Gemeinschaften geholfen, die vom Krieg in Syrien und im Irak sowie von der Wirtschaftskrise im Libanon betroffen sind. Diese Zuschüsse haben zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Ungarn und Armenien im Jahr 2022 beigetragen, schrieb Tristan Azbej.
Via MTI Beitragsbild: Magyar Ökumenikus Segélyszervezet Facebook