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Spezieller Lehrplan erleichtert das Erlernen der Staatssprache in Rumänien

MTI - Ungarn Heute 2024.09.17.

Die Zahl der Schüler, die im Schuljahr 2024-2025 in Siebenbürgen Unterricht in ungarischer Sprache erhalten, wird voraussichtlich 150.000 erreichen, erklärte Zoltán Kallós, Staatssekretär für Minderheitenbildung im rumänischen Bildungsministerium, gegenüber dem Nachrichtenportal Krónika und fügte hinzu, dass später kein Rückgang zu erwarten sei.

Der Bildungspolitiker konnte die Zahl der Schüler in diesem Jahr nicht genau beziffern, da die Daten noch nicht von allen Schulen eingegangen sind, aber er schätzte sie auf 150-153.000.

Zu den wichtigen Maßnahmen für das Schuljahr 2024-2025 gehöre es, allen Schülern aus nationalen Minderheiten Rumänisch gemäß dem speziellen Lehrplan beizubringen. Dies könne indirekt dazu beitragen, dass junge Menschen in ihrem Heimatland bleiben.

Das Wichtigste ist, dass die Rechte, für die wir gekämpft haben und die im Bildungsgesetz verankert sind, von den Bildungsakteuren auf lokaler Ebene respektiert werden“,

so der Staatssekretär.

Es sei sinnlos, Rechte zu haben, die das Bildungssystem für Minderheitensprachen begünstigen, wenn sie auf der Ebene der Landkreise oder der Bildungseinrichtungen nicht respektiert werden. Er riet denjenigen, die mit einer solchen Situation konfrontiert sind, das Problem bei der Schulaufsichtsbehörde des Landkreises zu melden, wenn auf lokaler Ebene keine Lösung gefunden werden kann. Kallós fügte hinzu, dass es wichtig sei, gut vorbereitete Fachleute in die Leitung der Aufsichtsbehörden und Schulen zu berufen, die es wagen würden, sich Konflikten zu stellen und für das zu kämpfen, was den ungarischen Kindern zusteht.

Zoltán Kallós. Foto: RMDSZ – Háromszéki Területi Szervezet Facebook

Er wies auch auf den Unterricht der rumänischen Sprache und Literatur hin und betonte, dass das Gesetz eingehalten werden müsse und dass die offizielle Sprache des Landes gemäß dem speziellen Lehrplan für Minderheiten unterrichtet werden müsse. Der Bildungspolitiker erinnerte daran, dass dieser Lehrplan ab 2021 in der Sekundarstufe angewandt wird, so dass der jetzige Abschlussjahrgang der erste sein wird, der im nächsten Sommer die Abitur-Prüfungen auf der Grundlage dieses Lehrplans ablegen wird. Wenn jemand den geltenden Lehrplan nicht verwendet hat, könnte es bei der Abschlussprüfung Probleme geben“, betonte Kallós.

Fact

Die Unsicherheiten im Umgang mit der Staatssprache haben mit einer mangelhaften, überholten Sprachdidaktik zu tun, welche jahrzehntelang die unterschiedlichen Voraussetzungen nicht berücksichtigte und die Sprache nicht als Kommunikationsmittel, sondern als Werkzeug der Assimilation begriff. Rumänisch wurde den ungarischsprachigen Schülern nicht als Fremd- oder Zweitsprache beigebracht. Die staatlichen Schulbehörden nahmen dadurch in Kauf, dass die Staatssprache hauptsächlich in den kompakten Siedlungsgebieten der Minderheit nicht zufriedenstellend erlernt wurde. Damit verbunden waren spätere Benachteiligungen beispielsweise im Berufsleben und bei den Behördengängen.

Die Lösung war naheliegend: ein kompetenzorientierter Sprachunterricht, bei dem der Schwerpunkt auf der Kommunikation und nicht auf der Vermittlung von lexikalischem Wissen liegt. Das Pauken schwerverständlicher Texte aus dem 19. Jahrhundert, die auch für rumänischsprachige Schüler eine Qual sind, haben bisher nur dazu geführt, dass die Zahl der funktionalen Analphabeten in Rumänien ständig zunimmt. Drei Jahrzehnte nach der Wende ist der RMDSZ endlich ein Durchbruch gelungen: Die neuen Lehrpläne für den Rumänischunterricht versprechen einen modernen didaktischen Ansatz, der den Spracherwerb wesentlich erleichtern wird.

„Es ist also sehr wichtig – und hier ist die Verantwortung der Inspektoren und Schulleiter sehr groß – sicherzustellen, dass die Lehrer den Kindern das beibringen, was sie unterrichten sollten und wozu sie gesetzlich befugt sind“, so der Staatssekretär. Der Politiker, der die Ungarische Demokratische Allianz Rumäniens in der Regierung vertritt, sagte, er hoffe, dass die Mustervorlagen für das Abitur bald veröffentlicht würden und dass alle Beteiligten ihre Arbeit machen würden.

„Wenn dies geschieht, werden sich die Ergebnisse der Rumänisch-Abschlussprüfungen hoffentlich verbessern.

Auf jeden Fall wäre es wichtig, dass die Schüler endlich über wettbewerbsfähige Sprachkenntnisse verfügen, wenn sie am Ende der zwölften Klasse ihre Prüfungen ablegen“,

so Kallós.

Dies sei wichtig, um die massenhafte Bewerbung ungarischer Studenten aus Rumänien an ungarischen Universitäten einzudämmen. Nur wenige derjenigen, die ihren Abschluss im Mutterland machen, kehren nach Siebenbürgen zurück.

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Via MTI Beitragsbild: Iskola Alapítvány Facebook