Auf dem führenden liberalen Nachrichtenportal fordert ein Ökonom ein Eingreifen des Staates in den Immobilienmarkt. Dadurch solle das Wohnen wieder erschwinglicher werden. Als konkrete Maßnahmen schlägt er vor, dass die Regierung das kurzfristige Vermieten einschränken und ausländischen Anlegern verbieten sollte, in Immobilien zu investieren. Presseschau von budapost.de.
In einem auf Index veröffentlichten Artikel fordert der Ökonom Gábor Szigel die Regierung auf, sie möge in den Immobilienmarkt eingreifen, um das Wohnen erschwinglicher zu machen. Szigel führt den starken Anstieg der Wohnungspreise in ungarischen Städten – allen voran in Budapest – auf billige Kredite sowie den Fremdenverkehr zurück. Der niedrige Leitzins der Ungarischen Nationalbank motiviere Sparer zu Wohnrauminvestitionen. Aufgrund der zunehmenden touristischen Attraktivität Budapests würden immer mehr Wohnungen an kurzfristige Besucher vermietet, wobei sowohl die Mieten als auch die Wohnungspreise in die Höhe schnellten. Unbezahlbarer Wohnraum beschleunige die Abwanderung aus Ungarn. Wohnungsbauprojekte verschärften den Arbeitskräftemangel im Baugewerbe, argumentiert Szigel. Um diese unerwünschten Prozesse zu stoppen, schlägt der Experte vor, dass die Regierung in den Wohnungsmarkt eingreifen sollte, und zwar vor allem durch die Einschränkung von Kurzzeitvermietungen in den Städten. Nicht-EU-Bürgern sollte der Erwerb von Wohnungen für Investitionszwecke verboten werden. Infrastrukturprojekte seien voranzutreiben, um den Bau neuer Wohngebieten zu stimulieren. Szigel rechnet damit, dass eine Beschränkung im Bereich kurzfristiger Vermietungen das BIP-Wachstum um 0,7 Prozent verlangsamen und einen Teil der 40.000 Beschäftigten im Tourismus arbeitslos machen könnte. Dessen ungeachtet seien dies lediglich geringfügige Negativwirkungen im Vergleich zu den Vorteilen eines erschwinglicheren Wohnungsbestandes.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: ingatlan.net)