Nach der Übersetzung ins Italienische und Kroatische ist die slowenische "Madame Bovary" auch auf Ungarisch erhältlichWeiterlesen
Anlässlich des 30. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Ungarn und Slowenien eröffnete die Nationale Széchényi-Bibliothek (OSZK) am Mittwoch ihre Ausstellung Vivat Slowenien!, die von der slowenischen Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar und der ungarischen Staatspräsidentin Katalin Novák eröffnet wurde.
Bei der Eröffnungsfeier sagte Katalin Novák, dass die Generaldirektoren der beiden Nationalbibliotheken am Mittwochmorgen im Sándor-Palast in Anwesenheit der beiden Staatsoberhäupter ein Kooperationsabkommen unterzeichnet hätten.
Katalin Novák erinnerte daran, dass die Präsidenten des slowenischen und des ungarischen Parlaments im März gemeinsam die Statue von Sándor Petőfi (1823-1849) in Kranj (dt. Krainburg) eingeweiht haben, die neben der Statue des slowenischen Nationaldichters France Prešeren (1800-1849) steht.
Es ist ganz außergewöhnlich, dass das Gedenken an Nationalhelden zweier Staaten auf so hohem Niveau stattfinden kann, denn leider gibt es in der Region auch Beispiele für das Gegenteil,
sagte Katalin Novák.
Nataša Pirc Musar zog eine Parallele zwischen den Nationaldichtern der beiden Länder und erinnerte daran, dass sowohl Petőfi als auch Prešeren einen großen Beitrag zur Wiederbelebung des Nationalbewusstseins geleistet hätten. Petőfi habe auch eine persönliche Verbindung zu Slowenien, da er sein Gedicht „An der Drau“ in Maribor (dt. Marburg an der Drau) geschrieben habe, bemerkte sie.
Die slowenische Präsidentin hob ein weiteres ihrer Lieblingswerke der ungarischen Literatur hervor, „Die Jungen von der Paulstraße“, und fügte hinzu, dass sie Budapest und Ungarn durch den Roman von Ferenc Molnár (1878-1952) kennengelernt habe.
Laut Nataša Pirc Musar sind literarische Übersetzungen eine Brücke zwischen den Nationen, weshalb das slowenische Staatsoberhaupt die Eröffnung von Schwesterausstellungen zu diesem Thema in Budapest und Ljubljana (dt. Laibach) begrüßte.
Die Ausstellung ‚Vivat Slowenien!‘ untersucht die Rezeption der slowenischen Literatur in Ungarn, wobei der Schwerpunkt auf den literarischen Übersetzungen der letzten dreißig Jahre liegt, die fast achtzig Bände umfassen.
Die Ausstellung, die noch bis zum 31. Mai zu sehen ist, erinnert auch an die 450 Jahre alte Druckerei in Lendava (dt. Lindau) und an das Werk von Štefan Küzmič (1723-1779) und Mikloš Küzmič (1737-1804), zwei Bibelübersetzern, die im 18. Jahrhundert im Übermurgebiet tätig waren und zur Entwicklung der slowenischen Literatursprache beigetragen haben.
Via MTI Beitragsbild: OSZK Facebook