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Dank eines stetigen Anstiegs des Wertes der Löhne hat auch der Konsum zugenommen, was wesentlich dazu beiträgt, dass die ungarische Wirtschaft ein über dem EU-Durchschnitt liegendes Ergebnis erzielen kann, berichtet Világgazdaság. Jedoch haben die fehlende Nachfrage aus dem Ausland und die negativen Auswirkungen der diesjährigen Dürre einen negativen Einfluss auf Investitionen, die im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen.
Laut der Schlussfolgerung von Experten, die die aktuell veröffentlichten detaillierten BIP-Wachstumsdaten analysiert haben, könnte die Situation angesichts der Schwäche der deutschen Wirtschaft noch schlimmer sein. Denn es ist ganz klar, dass die ungarische Industrie aufgrund der wirtschaftlichen Probleme auf unseren wichtigsten Exportmärkten, einschließlich des Rückgangs in Deutschland, unterdurchschnittlich abschneidet. Die jüngsten Maßnahmen der Regierung zur Unterstützung des Konsumwachstums hätten jedoch eindeutig Wirkung gezeigt.
So wurde das BIP-Wachstum im zweiten Quartal 2024 vom Konsum getragen, da der Konsum der privaten Haushalte um 1,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal und um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr wuchs, einschließlich eines Anstiegs der Konsumausgaben um 4,2 Prozent.
Ungarns Bruttoinlandsprodukt wuchs im zweiten Quartal um 1,5 Prozent auf roher Basis und um 1,3 Prozent auf saison- und kalenderbereinigter Basis im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Die positiven Entwicklungen beim Verbrauch konnten jedoch die negativen Auswirkungen des nach wie vor ungünstigen außenwirtschaftlichen Umfelds nicht vollständig ausgleichen, da die Investitionen aufgrund der fehlenden Auslandsnachfrage und der negativen Auswirkungen der diesjährigen Dürre zurückgingen.
Wie bereits aus den monatlichen Daten zur Industrieproduktion bekannt war, dürfte der weitere Rückgang in diesem Sektor nicht überraschen, denn angesichts der besonders schwachen deutschen Wirtschaft sank die Industrieproduktion um 1,5 % gegenüber dem Vorquartal und um 2,4 % gegenüber dem Vorjahr. Eine schwache Auslandsnachfrage, kriegsbedingte Vorsicht und Unsicherheit, ein starker Rückgang der Auftragsbestände und eine historisch niedrige Kapazitätsauslastung führten zu einem Rückgang der Bruttoanlageinvestitionen um 15,4 %, wobei die Investitionen im verarbeitenden Gewerbe um 35 % einbrachen.
Neue ausländische Betriebskapitalinvestitionen, die bereits im Gange sind oder in Angriff genommen werden, könnten das Blatt jedoch in der kommenden Zeit wenden,
so die Experten.
Eine positive Nachricht ist, dass dank der Reallöhne, die in der ersten Jahreshälfte um durchschnittlich fast 10 % gestiegen sind, der Konsum allmählich anzieht, wenngleich sich das Motiv der Vorsicht noch nicht vollständig verflüchtigt hat, wie der beispiellose Anstieg des Geldvermögens in der ersten Jahreshälfte zeigt, so das Portal. Eine weitere Lockerung des Vorsichtsmotivs könnte daher Spielraum für eine weitere Belebung des Verbrauchs schaffen, was wiederum das ungarische BIP-Niveau weiter in Richtung des EU-Durchschnitts beschleunigen würde.
via vg.hu, Beitragsbild: pixabay