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Am Donnerstag wurde in der Szegediner Somogyi-Bibliothek eine Ausstellung über die 550 Jahre alte Geschichte des Buchdrucks in Ungarn mit dem Titel „Fertiggestellt in Buda“ eröffnet.
Ádám Hegyi, Dozent am Lehrstuhl für Kulturerbe und Humaninformatik der Szegediner Universität, sagte bei der Eröffnung der Ausstellung, die eine Auswahl aus der Sammlung historischer Bücher der Bibliothek präsentiert, dass die sogenannte „Chronik von Buda“ (Chronica Hungarorum) von Andreas Hess am 5. Juni 1473 in Buda (Ofen) veröffentlicht wurde.
Der Drucker, der wahrscheinlich deutscher Herkunft war, kam auf Einladung des Erzbischofs Johannes Vitéz (1408-1472) nach Ungarn. Seine Druckerei war jedoch nicht von langer Dauer, wobei er noch einen Band zur Moralphilosophie veröffentlichte, nach dem keine weiteren Veröffentlichungen bekannt sind. Die nächste Druckerei im Karpatenbecken wurde 1529 im siebenbürgischen Hermannstadt (Nagyszeben, Sibiu) gegründet, und von da an wurden in verschiedenen ungarischen Städten kontinuierlich Bücher gedruckt.
Zu sehen ist Werner Rolewincks Fasciculus temporum (Zeitbändchen) von 1474, in dem der Kölner Kartäusermönch bereits über die Bedeutung des Buchdrucks schreibt. Ádám Hegyi betonte, dass die Druckerpresse das erste Gerät war, das zur Massenproduktion fähig war, und dass es nach Gutenbergs Erfindung fast 300 Jahre dauerte, bis die industrielle Revolution die Herstellung neuer Produkte auf diese Weise ermöglichte. Der Buchdruck brachte eine Revolution in der Kommunikation und veränderte das Denken der Menschen, fügte er hinzu.
Die Ausstellung im Bibliotheksgebäude am Domplatz, die noch bis zum 4. Oktober zu sehen ist, präsentiert die meistverkauften Bücher dieser Zeit mit ungarischem Bezug, wie die Werke des Franziskanermönchs Pelbart von Temeswar (1430-1504) aus dem 15. Jahrhundert oder Antonio Bonfinis (1434-1503) Hungaricarum rerum decades, ein Band von außerordentlicher Wirkung über die ungarische Geschichte. Die Besucher können sich über die wichtige Rolle des Buchdrucks im Laufe der Reformation und Gegenreformation und später bei der Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens informieren. Mehrere Bücher präsentieren die Errungenschaften der Medizin und Naturwissenschaften im 17. und 18. Jahrhundert, darunter die Ungarische Enzyklopädie des siebenbürgischen Gelehrten Johannes Csere Apáczai (1625-1659), die erste wissenschaftliche Zusammenfassung in ungarischer Sprache.
Ein besonderer Teil der Ausstellung befasst sich mit der Entwicklung des Szegediner Buchdrucks, darunter die erste Druckerei der Stadt, die 1801 von Urban Grünn (1765?-1828) gegründet wurde.
Außerdem gibt es eine Auswahl von belletristischen Werken aus jedem Jahrhundert des ungarischen Buchdrucks, anhand derer die Besucher herausfinden können, wann welches Genre populär war und wie sich das Aussehen und die Typografie der Bände veränderten.
Via MTI Beitragsbild: szeged.hu Facebook