Die Zahl der Ungarn, die im österreichischen Bundesland Burgenland arbeiten, nimmt stetig zu.Weiterlesen
Im November ging die Zahl der in Österreich arbeitenden Ungarn deutlich zurück, wie aus den jüngsten Daten der österreichischen Sozialversicherung hervorgeht, berichtet Világgazdaság.
Dies ist der vierte Monat, in dem sich der Arbeitsmarkt aus ungarischer Sicht günstig entwickelt hat, denn der Abwärtstrend begann im August. In diesem Zeitraum haben rund 8.000 ungarische Staatsbürger Österreich verlassen.
Aus der Statistik geht nicht hervor, wohin die abwandernden Ungarn ziehen, aber Tatsache ist, dass die ungarische Kolonie, die im letzten Monat des Sommers noch 126.656 Personen umfasste, bis Ende November auf 118.930 Personen geschrumpft ist.
Der stärkste Rückgang war im Oktober zu verzeichnen, als innerhalb eines einzigen Monats 4.494 Ungarn Österreich verließen.
Im Vergleich dazu war im November ein wesentlich geringerer, aber immer noch deutlicher Rückgang zu verzeichnen: 994 Ungarn entschieden sich, nicht mehr für die Österreicher zu arbeiten, ein Rückgang von fast einem Prozentpunkt, so das Portal.
Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass die Österreichische Sozialversicherung nur registrierte Vollzeitbeschäftigte zählt.
Betrachtet man die Basis vom letzten November, so ist das Bild weniger positiv.
Vor einem Jahr waren nur 111.410 Ungarn auf dem österreichischen Arbeitsmarkt registriert. Jetzt sind es 118.930 Arbeitskräfte, was einem knappen Anstieg von 7 Prozent entspricht,
so Világgazdaság. Es ist jedoch auch erwähnenswert, dass es zwischen Oktober und November 2023 einen Rückgang von rund 1.000 Personen gab, während sich zwischen Oktober und November 2022 nur 385 Personen entschlossen, das Land zu verlassen. Das bedeutet, dass die Abnahme nun deutlich schneller erfolgt.
Es wird davon ausgegangen, dass der Rückgang der ungarischen Arbeitskräfte in Österreich vor allem auf die konjunkturelle Entwicklung des österreichischen Arbeitsmarktes zurückzuführen ist. Die arbeitsintensivsten Sektoren sind die Landwirtschaft und der Tourismus. Ersterer befindet sich im Winterschlaf, letzterer beginnt sich mit der bevorstehenden Wintersaison zu erholen. Es ist gut möglich, dass die Hauptursache für den raschen Rückgang der Zahl der Ungarn in Österreich in der vorübergehenden Entlassung eines Teils der Arbeitnehmer liegt, die in diesen Sektoren ihren Lebensunterhalt verdienen.
Der eigentliche Wendepunkt wird im Dezember kommen, wenn die Skisaison beginnt und das Gastgewerbe die zusätzlichen Arbeitskräfte brauchen könnte.
Das haben die Zahlen des letzten Jahres gezeigt, als die österreichischen Arbeitgeber von November bis Dezember mehr als 1.000 neue ungarische Arbeitnehmer eingestellt haben. Die Frage ist, ob sich dies dieses Jahr wiederholen wird, betont das Portal.
Dazu gibt es gute Chancen, denn der österreichische Arbeitsmarkt ist besonders an ungarischen Arbeitskräften interessiert. In Ungarn gibt es zahlreiche Beispiele für Agenturen, die gezielt ungarische Arbeitskräfte für Jobs in Österreich anwerben. Dies ist für die ungarische Wirtschaft von Nachteil, denn es herrscht ein großer Mangel an Arbeitskräften in einer Reihe von hauptsächlich körperlichen, manuellen Tätigkeiten. Vor allem für solche Tätigkeiten stellen die Österreicher Ungarn ein. Der österreichische und der ungarische Arbeitsmarkt stehen also in einem scharfen Wettbewerb zueinander.
Ein gutes Indiz für die extreme Anzahl ungarischer Arbeitnehmer in Österreich ist die Tatsache, dass im November insgesamt 983.699 ausländische Arbeitnehmer auf dem österreichischen Arbeitsmarkt registriert waren.
Die 118.930 erwerbstätigen Ungarn bedeuten also, dass jeder achte ausländische Arbeitnehmer in Österreich ein Ungar ist.
Aufgrund des aktuellen Rückgangs sind die Ungarn jedoch nicht mehr die größte Quelle ausländischer Arbeitskräfte in Österreich, da die Zahl der deutschen Arbeitskräfte in Österreich im Vormonat fast 124.000 erreicht hatte.
via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Ciprián Farkas