Im Beisein von dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán eröffnete die thyssenkrupp Components Technology am 2. März im 70 Kilometer östlich von Budapest gelegenen Jászfényszaru ein neues Werk für Fahrwerks- und Antriebskomponenten.
Ungarn befindet sich auf dem Weg, der unter die wettbewerbsfähigsten Länder Europas führt, erklärte Ungarns Premier Viktor Orbán bei der Einweihung. Der neue Betrieb für elektromechanische Lenksysteme und Zylinderkopfhauben mit integrierten Nockenwellen wurde aus 33,5 Mrd. Forint auf der grünen Wiese errichtet, informierte der Ministerpräsident. Bis 2019 entstehen in dem Werkskomplex rund 500 Arbeitsplätze, die ungarische Regierung unterstützte das Projekt mit Förderungen in Höhe von 10,5 Mrd. Forint. „Es reicht nicht, in den Klub der wettbewerbsstärksten Länder Europas zu gelangen, man muss auch dauerhaft dort bleiben. Deutschland hat in diesem Klub seit langem einen angestammten Platz, Ungarn benötigt deutsche Präzision, Disziplin und Arbeitsmoral“, unterstrich der Premier. Man habe wichtige Schritte unternommen, um in Ungarn ein wirtschaftsorientiertes System der Berufsausbildung einzuführen; eine der wichtigsten Aufgaben der kommenden vier Jahre wird es, aus den Vorteilen des deutschen Systems und der Traditionen der alten ungarischen Facharbeiterausbildung ein neues, modernes Berufsbildungssystem zu schaffen.
Im neuen Produktionsstandort werden elektrisch unterstützte Lenkungen und Ventiltriebsysteme für deutsche und internationale Autobauer hergestellt. thyssenkrupp hat rund 100 Millionen Euro in den neuen Werkskomplex investiert. „Ungarn hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Akteur in der europäischen Automobilindustrie entwickelt. Allein im letzten Jahr sind dort rund 480.000 Pkw vom Band gerollt. Unsere Kunden investieren weiter in neue Werke und auch wir setzen unseren profitablen Wachstumskurs in Ungarn fort. Dabei konzentrieren wir uns auf Hightech-Produkte wie elektrische Lenksysteme und Komponenten für hocheffiziente Verbrennungs- und E-Motoren“, erläutert Karsten Kroos, CEO der Komponentenzuliefersparte von thyssenkrupp. Ein weiteres Werk für Federn und Stabilisatoren ist derzeit in Debrecen, Ungarn im Bau und soll noch in diesem Jahr die Serienproduktion aufnehmen. „Die von den Kunden gewonnenen Aufträge machen es erforderlich, die Fertigungskapazitäten in Ungarn auszuweiten. Der Geschäftsbereich hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 14% gesteigert“, betonte Kroos.
Mit dem neuen Werk in Jászfényszaru lokalisiert thyssenkrupp zum ersten Mal in Europa zwei unterschiedliche Produkttechnologien an einem Standort, erläuterte der Geschäftsführer der thyssenkrupp Components Technology Hungary Kft., Marc de Bastos Eckstein. Das bringe Vorteile in der Kosteneffizienz, welches Konzept sich bereits bei thyssenkrupp in China und den USA bewährt habe.
In der ungarischen Stadt Győr betreibt thyssenkrupp ein Achsmontagewerk sowie ein Stahl-Service-Center für Automobilkunden. In einem Softwareentwicklungszentrum in Budapest entwickelt das Unternehmen zudem Softwareprodukte für elektrische Lenksysteme sowie neue Anwendungen für Steer-by-Wire und das autonome Fahren. Insgesamt werden von thyssenkrupp derzeit rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Automobilsektor in Ungarn beschäftigt.
via mti.hu, thyssenkrupp.com, ahkungarn.hu; Foto: Szilárd Koszticsák – MTI