Zugereiste Demonstranten versuchten vergeblich die Einweihung der Kölcsey-Statue in Großkarol zu störenWeiterlesen
Die rumänische Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet, nachdem vier Personen nach den Feierlichkeiten zum Tag des nationalen Zusammenhalts am Sonntag die ungarischen Nationalbänder von den Kränzen an der Millenniumsgedenksäule in Odorhellen (Székelyudvarhely, Odorheiu Secuiesc) entfernt hatten, berichtete Székelyhon am Montag.
Nach Angaben des Szekler Nachrichtenportals rissen die vier Personen, die aus Galatz (Galați, Südosten Rumäniens) stammen, zwei Stunden nach den Feierlichkeiten am Sonntagabend die Bänder in den Nationalfarben und den Farben der Szekler Flagge von den Kränzen ab, die vor der Gedenksäule auf dem Platz vor dem Rathaus von Odorhellen aufgestellt waren. Die Täter warfen sie in die Mülltonnen einer nahe gelegenen Straße.
Nach Angaben von Maria Plumbu, Sprecherin der Polizeidirektion des Landkreises Hargitta, haben Beamte der lokalen und der Landkreispolizei die Verdächtigen noch an Ort und Stelle verhört, sie zur örtlichen Polizeistation gebracht und ihre Identität überprüft.
Die vier Einwohner von Galatz im Alter zwischen 53 und 58 Jahren – zwei Männer und zwei Frauen – wurden wegen Diebstahls angeklagt und die Ermittlungen werden unter Einbeziehung der Staatsanwaltschaft fortgesetzt.
Noémi Zörgő, Sprecherin des Bürgermeisteramtes von Odorhellen, erklärte gegenüber Székelyhon, dass die Feierlichkeiten zum Tag des nationalen Zusammenhalts am Sonntag friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen seien. Die Stadtverwaltung verurteilt die Zwischenfälle nach der Zeremonie.
Am Sonntagnachmittag fand in der Stadt eine Gedenkveranstaltung zum Jahrestag des Friedensvertrags von Trianon statt, die vom Bürgermeisteramt, dem Kulturzentrum und der örtlichen Organisation des Siebenbürgisch-Ungarischen Nationalrats organisiert wurde. Wie die Zeitung Hargita Népe berichtet, hielt unter anderem Bürgermeister Árpád Gálfi eine Rede auf der Veranstaltung, und nach der Segnung bekränzten die Teilnehmer das Denkmal.
Die Gedenksäule wurde am 26. Juli 1897 anlässlich der Feierlichkeit zur tausendjährigen ungarischen Staatlichkeit (Millenium) eingeweiht, jedoch 1919 von den rumänischen Behörden abgerissen und 2008 von der Stadtverwaltung von Odorhellen restauriert.
Immer wieder organisieren nationalistische NGOs Störaktionen, wie unlängst anlässlich des privaten Besuchs der ungarischen Staatspräsidentin Katalin Novák in Großkarol (Nagykároly, Carei). Bezeichnenderweise sind es immer Rumänen aus anderen Landesteilen, die Veranstaltungen der ungarischen Gemeinschaft in Siebenbürgen mit Sprechchören und Vandalismus beeinträchtigen. Man kann das unverzügliche Eingreifen der Polizei in Odorhellen nur begrüßen und hoffen, dass die Täter nicht mit einer symbolischen Geldstrafe davonkommen, wie das im Westen Rumäniens der Fall war, wo aufgebrachte Ortsfremde versuchten, das Staatsoberhaupt des Nachbarlandes tätlich anzugreifen.
Via MTI Beitragsbild: Szabó Károly, Erdélyi Magyar Nemzeti Tanács-Udvarhelyszéki szervezete, Facebook