Die Unterstützung der ungarischen Regierung hat die Gemeinschaft stabilisiertWeiterlesen
Jeder Schritt der Regierung sei von der Notwendigkeit bestimmt, dass wir Ungarn unsere Identität, Selbstbestimmung und Handlungsfähigkeit bewahren, sagte der Minister für Kultur und Innovation am Samstag bei der Eröffnung des 26. Tschango-Balls in Budapest.
János Csák sagte, dass die Kultur uns drei Dinge gibt. Das eine ist unsere Identität, das Wissen, wer wir sind, denn nur auf dieser Grundlage können wir die Selbstbestimmung ausüben, die notwendig ist, um handeln zu können. Er fügte hinzu, dass es im Szeklerland (Mitte Rumäniens, Ost-Siebenbürgen) eine sehr starke Identität gebe, aber Selbstbestimmung sei noch nicht vorhanden, und das schränke die Handlungsfähigkeit ein.
„Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass alle ungarischen Volksgruppen handlungsfähig sind, dass sie ihre Identität bewahren und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen können. Seit 1.100 Jahren lassen sich die Ungarn von dem präzisen Grundsatz leiten, dass unsere Kultur in der Dreieinigkeit von Gott, Familie und Heimat verwurzelt ist“, sagte János Csák.
Die Gyimeser Tschangos haben neben der moldauischen auch eine Szekler Herkunft. Sie lebten ähnlich isoliert in drei Gemeinden im Ghimeș-Tal (Gyimes) entlang des Trotuș-Flusses (Tatros), im Grenzgebiet zwischen Siebenbürgen (West-Rumänien) und der Moldau (Ost-Rumänien). Die Ungarn, die südöstlich von Kronstadt (Brassó, Brașov) in den Siebendörfern leben, werden als Siebendörfer Tschangos genannt. 1 800 Kinder vom Kindergarten bis zur achten Klasse in 34 moldauischen Gemeinden nehmen an dem ungarischen Bildungsprogramm teil. Außerdem gibt es 54 Schüler des Tschango-Internats in Szeklerburg (Csíkszereda, Miercurea Ciuc), die in den ungarischen Schulen der Stadt lernen, und etwa 70 ungarische Oberschüler, die nach Bákó (Bacău) pendeln.Fact
Die Csángós (Tschangos) sind eine katholische Volksgruppe (ca. 250 000 Menschen) ungarischer Herkunft, die einzige außerhalb des Karpatenbeckens. Rund 50 000 sprechen heute noch – trotz starken Assimilationsdrucks in Rumänien – eine altertümliche ungarische Mundart. Da sie über Jahrhunderte kaum Kontakte zu den übrigen Ungarn pflegen durften, haben die Tschangos ein Brauchtum konserviert, das so nicht oder nicht mehr im Karpatenbecken anzutreffen ist.
Der diesjährige Tschango-Ball stand unter der Schirmherrschaft der Staatspräsidentin Katalin Novák.
Der 26. Tschango-Ball wurde von der Stiftung Pro Minoritate und dem Volkskunstverein Válaszút veranstaltet und fand von Samstagnachmittag bis Sonntagmorgen in der Bálna in Budapest statt. Das diesjährige Programm widmete den zeitgenössischen Tschango-Dichtern besondere Aufmerksamkeit.
Traditionelle Tänzer, Sänger und Musiker aus der Moldau und aus Gyimes traten vor dem Publikum auf. Der Ball wurde von etwa 1500 Gästen besucht. Volkskünstler haben ihre aus dem Tschango-Kulturkreis geretteten Werke in einer Ausstellung von Fotografien, Textil- und Keramikarbeiten präsentiert, und Tschango-Gruppen aus der Moldau und Gyimes brachten den Besuchern ihre traditionellen Tänze bei.
Die Organisatoren des ersten Tschango-Balls in Budapest taten sich damals zusammen, um auf das vom Aussterben bedrohte Volk der Tschangos in der Moldau, Gyimes und den Siebendörfern aufmerksam zu machen, auf die besonderen Werte, die sie geschaffen haben, und um das Überleben der Tschango-Gemeinschaften zu sichern.
Via MTI Beitragsbild: Imre Harangozó Facebook