Recep Tayyip Erdoğan trifft in der ungarischen Hauptstadt zu einer Sitzung des hochrangigen ungarisch-türkischen Rates für strategische Zusammenarbeit ein.Weiterlesen
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan besuchte am Montag Budapest, wo er unter anderem mit Staatspräsidentin Katalin Novák und Ministerpräsident Viktor Orbán zusammentraf.
Mit dem türkischen Staatsoberhaupt trafen auch acht Minister in Ungarn ein. Während des Besuchs wurden 17 Abkommen unterzeichnet. Das vielleicht wichtigste unter ihnen ist das von Viktor Orbán und Recep Tayyip Erdoğan unterzeichnete Abkommen über die vorrangige strategische Zusammenarbeit, das auch die Grundlage für die anderen Abkommen bildet.
Important bilateral visit today by President @RTErdogan in Hungary. We signed the Enhanced Strategic Partnership Agreement between our countries, and attended the opening ceremony of the 2024 Hungarian-Turkish Cultural Year. Teşekkürler Sayın Cumhurbaşkanı! 🇭🇺🇹🇷 pic.twitter.com/tHuTwapKVP
— Orbán Viktor (@PM_ViktorOrban) December 18, 2023
Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Unterzeichnung erklärte der ungarische Premierminister, dass die Ungarn das 21. Jahrhundert gewinnen wollen und dass wir dafür Verbündete suchen. Viktor Orbán betonte, dass
Ungarn während seines EU-Vorsitzes alles daran setzen werde, die Zollunion zwischen der EU und der Türkei zu modernisieren, und die Türkei auch bei der Visaliberalisierung unterstützen werde.
Beide Politiker lobten die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Der ungarische Regierungschef wies darauf hin, dass 500 türkische Unternehmen in Ungarn tätig sind, während 100 ungarische Unternehmen in der Türkei präsent sind, und Recep Tayyip Erdoğan wies auf das Volumen des türkisch-ungarischen Handels hin, das sich bereits auf 4 Mrd. Dollar beläuft. Angestrebt werden aber 6 Mrd. Dollar pro Jahr, fügte er hinzu.
Türkiye-Macaristan Yüksek Düzeyli Stratejik İşbirliği Konseyimizin 6’ncı toplantısı vesilesiyle Budapeşte’de bulunmaktan bahtiyarlık duydum. 🇹🇷🇭🇺… pic.twitter.com/3bHYZpdPRq
— Recep Tayyip Erdoğan (@RTErdogan) December 18, 2023
Während des Besuchs des türkischen Staatschefs wurde auch eine Vereinbarung über die Intensivierung der Zusammenarbeit im Energiesektor getroffen, und in Zukunft wird die Türkei nicht nur als Transitland in die Pläne zur Versorgung Ungarns mit Erdgas einbezogen, sondern das Land möchte auch von ihr kaufen. Die Abkommen umfassen auch die Eisenbahnentwicklung und die militärische Zusammenarbeit.
Viktor Orbán betonte, dass die Türkei auch aus sicherheitspolitischer Sicht wichtig sei, da die Bedrohung Ungarns durch die Migration ohne die Türkei nicht kontrolliert werden könne. Außerdem sei Ankara als einziger in der Lage, als Vermittler im russisch-ukrainischen Krieg Ergebnisse zu erzielen. Die Türkei habe nun auch die Leitung der KFOR-Mission im Kosovo übernommen, in der 465 ungarische Soldaten Dienst tun, erinnerte er.
Der Ministerpräsident wies darauf hin, dass die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten der beiden Länder ebenfalls ausgebaut werde und dass 200 ungarische Staatsstipendien an türkische Studenten vergeben würden.
Die beiden Länder feiern den 100. Jahrestag der Gründung der Republik Türkei und die Aufnahme ungarisch-türkischer diplomatischer Beziehungen mit einem einjährigen ungarisch-türkischen Kulturjahr in beiden Ländern, das am 18. Dezember begann.
Daran schließt sich das Jahr der wissenschaftlichen und innovativen Zusammenarbeit im Jahr 2025 an.
via mti.hu, Beitragsbild: Benko Vivien Cher/Pressebüro des Ministerpräsidenten/MTI