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Türkisch-ungarisches Kulturjahr will „kulturelle Affinitäten“ aufzeigen

MTI - Ungarn Heute 2024.02.19.

Grabmal des Gül Baba in Budapest, ein emblematischer Ort für die türkisch-ungarischen Beziehungen

Anlässlich der Kultursaison zum 100. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Ungarn und der Türkei werden in diesem Jahr hundert Programme organisiert, erklärte Péter Hoppál, der für die Vorbereitung und Durchführung der ungarisch-türkischen Kultursaison zuständige Regierungsbeauftragte, in der Sendung Vasárnapi újság von Radio Kossuth.

Zu den kulturellen Programmen zählte er, dass ungarische literarische Werke, die in den letzten Jahrzehnten ins Türkische übersetzt wurden, mithilfe des Petőfi-Literaturmuseums in der Türkei neu aufgelegt werden.

Foto: Katalin Novák Facebook

Die verschiedenen Veranstaltungen werden zeigen, wo die ungarischen kreativen und darstellenden Künste heute stehen. Sie werden ergänzt durch akademische Programme, Konferenzen, Universitätskooperationen, Ausstellungen zeitgenössischer ungarischer Kunst und der Kunst der letzten 200 Jahre, und auch Sport wird Teil der Saison sein.

Wir möchten so viel wie möglich von uns zeigen, damit das Bild der ungarischen Kultur in der türkischen Gesellschaft so nuanciert wie möglich ist“,

sagte der Regierungsbeauftragte.

Péter Hoppál. Foto: Hoppál Péter Facebook

Péter Hoppál erklärte, dass die Programme der ungarisch-türkischen Kultursaison 2024 ein Jahr lang parallel in beiden Ländern laufen werden. Eröffnet wurde die Kultursaison am 18. Dezember 2023, wobei der Budapester Palast der Künste (Müpa) Gastgeber der festlichen Veranstaltung war.

Er erinnerte daran, dass Ungarn das erste Land war, zu dem die Türkei diplomatische Beziehungen aufnahm, nachdem sie unter der Führung von Präsident Kemal Atatürk eine Republik geworden war. In den vergangenen hundert Jahren hat Ungarn der Republik Türkei und ihrer Hauptstadt Ankara vielfältige Aufbauhilfe geleistet, das erklärt die Sympathie der Türken für die Ungarn.

Katholische Kirche in Fünfkirchen (Pécs), früher Moschee. Foto: Hoppál Péter Facebook

Gleichzeitig verwies Péter Hoppál darauf, dass ungarische Emigranten nach den verlorenen Unabhängigkeitskriegen in die Türkei gegangen seien, darunter die Helden des Unabhängigkeitskrieges von 1848 mit dem Statthalter Lajos Kossuth an der Spitze. Er betonte, dass die ungarisch-türkischen Beziehungen tief verwurzelt sind, dass ein bedeutender Teil unseres Wortschatzes türkischen Ursprungs ist, dass die beiden Völker aber auch Elemente der Ornamentik voneinander übernommen haben.

Wir Ungarn identifizieren natürlich unseren Schmerz mit den Türken, mit der 150 Jahre dauernden Besatzung, aber dieses Kulturjahr ist ein kühner Versuch, unsere kulturellen Affinitäten zu zeigen“,

sagte der Regierungsbeauftragte.

Er wies darauf hin, dass eine der ältesten Schichten der ungarischen Volksmusik die Alttürkische ist, und erwähnte, dass die Turkstaaten dem Andenken an unseren bekanntesten Dichter, Sándor Petőfi, große Aufmerksamkeit schenken.

Foto: Wikipedia

In Zusammenhang mit dem vor 150 Jahren entdeckten Kodex von Bálint Balassi betonte Péter Hoppál, dass die ungarische Literatur des 16. Jahrhunderts zum Überleben des dreigeteilten Landes beigetragen habe und verwies darauf, dass der Renaissance-Dichter zahlreiche türkische Weisen als Vorlage für die Vertonung seiner Gedichte verwendete.

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Via MTI Beitragsbilder: Gül Baba Türbéje Örökségvédő Alapítvány Facebook