Der ÖVP-Kanzlerkandidat Sebastian Kurz und FPÖ-Spitzenkandidat Heinz-Christian Strache haben sich gestern 100 Stunden vor Beginn des Wahltags im ORF-Studio zusammengesetzt. Die Rolle Ungarns im Zusammenhang mit der Migration wurde beim TV-Duell auch diskutiert.
Heinz-Christian Strache erklärte, die FPÖ habe im Zusammenhang mit der Migration Problementwicklungen frühzeitig erkannt und habe Lösungen und Forderungen erhoben, die österreichischen Grenzen zu kontrollieren und rechtswidrige Zuwanderung zu unterbinden. „Ich hätte mir von Ihnen den Mut erwartet, mich in meinen richtigen Lösungsvorschlägen zu unterstützen”, machte Strache Kurz den Vorwurf. Der FPÖ-Spitzenkandidat erklärte, dass man die Schließung der Balkanroute und den Schutz der EU-Außengrenzen dem ungarischen Regierungschef Viktor Orbán zu verdanken hätte.
„Der ungarische Außenminister hat erst in den vergangenen Tagen Interviews gegeben, wo er sich ausdrücklich bei mir für die Westbalkanrouten-Schließung bedankt hat”, erwiderte Sebastian Kurz. Die europäischen Staats- und Regierungschefs seien auf ihn losgegangen, während er die Schließung organisiert habe, während Viktor Orbán ihm gesagt habe, er habe das für einen wesentlichen und richtigen Schritt erachtet, so der ÖVP-Kanzlerkandidat weiter. „Mit Ihren Partner in Europa. mit der AfD und Le Pen würden Sie so etwas nie zustande bringen. Hätte ich nicht als Außenminister mir Netzwerke am Westbalken und anderswo ausgebaut, wäre diese Schließung niemals möglich gewesen”, konterte Kurz.
Das letzte TV-Duell Christian Kern (SPÖ) vs. Sebastian Kurz (ÖVP) vor dem Wahltag in Österreich (15. Oktober) wird am Mittwochabend bestreiten.
via kurier.at, derstandard.at; Foto: tv.orf.at